Die Akkus der E-Roller müssen naturgemäß aufgeladen werden. Bei den eScooter-Verleihern passiert das Nachts, wenn kaum Ausleihen passieren. Diese Arbeit übernehmen sogenannte Juicer, selbständige Subunternehmer die das für einen Apple und ein Ei erledigen.
Der Begriff des Juicer steht eigentlich für eine Saftpresse – beim eScooter-Verleiher Lime sind das aber Leute, die die E-Roller am Abend in den Städten einsammeln, dass in der eigenen Wohnung aufladen und am nächsten Morgen wieder an die Stellen zurück bringen, wo die Gefährte ausgeliehen werden sollen.
Das Jugendmagazin der Zeit, Bento, hat hier eine verklärende Darstellung des Jobs eines Juicers veröffentlicht. Beschrieben wird die Arbeit von Dennis, der jede Nacht in Berlin E-Roller mit einem alten Auto einsammelt und bei sich auflädt. Je nach Verleiher gibt es pro aufgeladenem E-Roller 4 Euro. Die Anforderungen an Juicer sind nicht sehr hoch: 18 Jahre, Gewerbeschein und
Jede Nacht schwärmen solche Leute durch deutsche Städte wie Berlin, Hamburg oder München, um E-Roller zum Laden einzusammeln. Das sind Kurierfahrer, (bei Tier sind es angestellte Mitarbeiter), und auch die oben erwähnten selbständigen Juicer, die für kleines Geld diese Aufgabe übernehmen. Der RBB hat hier einen weniger romantischen Artikel zu diesem Thema verfasst. Auch WDR und die Tagesschau haben entsprechende Beiträge.
Irgendjemand muss es ja tun: #escooter einsammeln! Seit einem Monat sind die Dinger in NRW auf den Straßen und landen irgendwo. #Juicer nennt man die Leute, die suchen und laden. #eroller pic.twitter.com/dLH4thpik5
— WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) July 15, 2019
Vielen Modellen gemeinsam ist die Idee, dass die Juicer mit ihrer selbständigen Arbeit schnelles Geld verdienen. Der österreichische Standard hat hier einen Artikel zum Thema veröffentlicht. Inzwischen gibt es aber massive Kritik an den Arbeitsbedingungen der Juicer, von Scheinselbständigkeit und pekären Arbeitsverhältnissen wird gesprochen. Laut diesem Artikel sind aber auch andere Bezeichnungen für die Juicer wie Unicorns, Hunter, Range im Gebrauch.
Inzwischen kritisiert der DGB ganz offen die Arbeitsbedingungen der Menschen, die die E-Roller jede Nacht zum Laden aufsammeln müssen. Meist sind es Studierende, die sich einen schnellen Euro erhoffen. Wenn ich mir aber die oben verlinkten Berichte so durchlese, bekomme ich doch arge Zweifel, ob diese 'Geschäftsmodelle' aufgehen. Der Sprit und die Abschreibung der Autos, mit denen die E-Roller eingesammelt werden müssen. Dann die Arbeitszeit, und alles für max. 4 Euro pro Scooter. Wenn dann die ersten Rechnungen für die IHK-Mitgliedschaft, Bescheide für Gewerbesteuer, ggf. die Forderungen der Krankenkasse etc. eintrudeln, ist es mit dem großen Gewinn, so denn überhaupt vorhanden, nicht mehr so weit her. Also eine weitere Schattenseite des eScooter-Booms.
Ich möchte gerne mit euch arbeiten ich bin Selbstständig und habe meine Transporter
Für eine Rückmeldung bedanke ich mich im Voraus
Tarek: Das ist hier der falsche Ort – kontaktiere die Verleihfirmen – obwohl ich mitbekommen habe, dass die in Zeiten von Corona alles abgebaut haben.