Der Mond hat gewackelt …

Coole Sache: Auf dem irdischen Mond gibt es Mondbeben, etwa, wenn Asteroiden auf der Oberfläche einschlagen. Aber es scheint auch seismische Vorgänge zu geben, die zu Mondbeben führen.

Es ist für mich immer eine witzige Sache, wenn ich über Erkenntnisse über unseren Erdmond berichte. Ab 1969 waren ja einige US-Astronauten für kurzfristige Missionen auf dem Erdmond und haben dort auch Instrumente, u.a. einen Laserreflektor aufgestellt. Ficht manche Zeitgenossen aber nicht an, die nach wie vor das Ganze für einen Fake halten und auch hier im Blog versuchen ellenlange Kommentare mit Erläuterungen, warum das mit der Mondlandung gelogen ist, unterbringen wollen. Habe ich aber gelöscht, weil es reichlich obskur war.

Seismometer der Apollo-Missionen

Bei den bemannten Mondlandungen der Apollo-Missionen 12, 14, 15 und 16 waren von den US-Astronauten auch Seismometer auf der Mondoberfläche abgestellt worden. Die Instrumente arbeiteten ab 1969 (Apollo 12) bis 1977 und übermittelten Daten per Funk an die Erde. Insgesamt wurden in dieser Zeit 28 Mondbeben registriert, die auf der Erde mit Stärken zwischen 2 und 5 registriert worden wären. Unklar war, ob diese Beben durch Asteroideneinschläge oder etwas ausgelöst worden waren.

Bruchzone auf dem Mond
(Bruchzone auf dem Mond, Quelle: NASA/GSFC/Arizona State University/Smithsonian)

Nun hatte der unbemannte Mondorbiter Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) der US-Raumfahrtbehörde NASA vor etwa zehn Jahren geologisch relativ junge solche Brüche auf der Mondoberfläche entdeckt. Nun hat man sich die vor über 40 Jahren aufgezeichneten Daten der Mond-Seismometer nochmals angesehen. Dabei kam heraus, dass 8 der aufgezeichneten 28 Mondbeben in der Nähe der Bruchzonen auftraten. In dieser englischsprachigen Veröffentlichung stellt man nun fest, dass der Mond noch geologisch aktiv ist.

"Es ist ein großes Zeugnis für den anhaltenden Nutzen des Apollo-Programms, dass seismische Daten, die vor über 40 Jahren gesammelt wurden, [noch heute] helfen zu bestätigen, dass der Mond auch noch heute wahrscheinlich tektonisch aktiv ist", sagte einer der Wissenschaftler, Watters. Watters ist Wissenschaftler am Center for Earth and Planetary Studies des National Air and Space Museum und Co-Investigator am LROC.

"Der Zusammenhang zwischen dem Ort und dem Zeitpunkt von flachen Mondbeben und bekannten jungen Fehlern ist ein weiterer Beweis dafür, dass unser Mond eine dynamische Welt ist." Die Wissenschaftler denken, dass diese acht Beben wahrscheinlich durch Fehler bedingt sind, die durch aufgebaute Spannungen im Gestein verursacht wurden. Diese Spannungen im Gestein bauten sich auf, als die Mondkruste durch globale Kontraktions- und Gezeitenkräfte komprimiert wurde. Das deutet aber darauf hin, dass die Apollo-Seismometer den schrumpfenden Mond aufgezeichnet haben und der Mond noch tektonisch aktiv ist.

In der Tat interessante Erkenntnisse aus den alten Messdaten. Bei Interesse lassen sich Details in der englischsprachigen Veröffentlichung nachlesen. Ein deutschsprachiger Artikel mit weiteren Erläuterungen findet sich dagegen hier.

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