Interessante Nachricht. Das Bundesland Hessen hat Anfang Juni diesen Jahres insgesamt 10.000 Tablet-PCs in Pflegeeinrichtungen verteilt. Diese Tablet PCs sollen Bewohnern die Möglichkeit bieten, während der Coronakrise Kontakt mit den Angehörigen zu wahren.
Gute Sache, die jetzt durch diese Anfrage von Yanki Pürsün (Freie Demokraten) öffentlich wurde. Die Hessische Landesregierung hat stationären Pflege-, Alten- und Behinderteneinrichtungen im Rahmen eines neuen Projekts „Ihr digitaler Begleiter" 10.000 Tablets PCs zur Verfügung gestellt. Diese Geräte sollen den Bewohnerinnen und Bewohnern den Kontakt zu Angehörigen und Nahestehenden auch in Zeiten der Corona-Pandemie ermöglichen. Aber auch ohne ein Kontakt- oder Besuchsverbot sollen die Tablets individuell nutzbar sein und eingesetzt werden. Von dieser Maßnahme können weit über 1.000 Einrichtungen für etwa 69.000 Menschen in Hessen profitieren.
(Quelle: Microsoft)
Ende der ersten Sommerferienwoche wurden alle Geräte an die zentralen Stellen auf kommunaler Ebene ausgeliefert und werden nun sukzessive auf alle Einrichtungen verteilt. Die Tablets sind WLAN-fähig und können in den Einrichtungen in das jeweilige Netz eingebunden werden. Sollte in den Einrichtungen bisher kein WLAN vorhanden sein, bestehen mehrere Optionen, dieses zu erhalten.
Insgesamt finde ich das eine gute Sache. Wir haben selbst eine Angehörige in einer Pflegeeinrichtung in Rheinland-Pfalz, wo wir täglich telefonieren. Ich würde auch ein Smartphone zur Videotelefonie bereitstellen, fürchte aber, dass die Person die Grundlagen zur Bedienung nicht mehr beherrscht. Aber es gibt einige sehr positive Erfahrungen mit solchen Geräten. Einmal nutzen wir selbst die Möglichkeit der Videotelefonie, um mit dem entfernt lebenden Sohn Kontakt zu halten und die im Frühjahr geborenen zwei Enkelkinder zu sehen. Zudem habe ich beim letzten Besuch in der Pflegeeinrichtung ein Tablet PC mitgenommen. Nachdem ich dieses Gerät in Absprache mit der Heimleitung in das WLAN-Netzwerk des Pflegeheims eingebucht hatte, konnten wir ein Videotelefonat führen. Dies ermöglichte es der Bewohnerin im Pflegeheim mit ihrem Enkel zu telefonieren und ihre Urenkel per Video zu sehen. Waren berührende Momente, die diese Technik ermöglicht. (via)
Mal ganz pragmatisch. Hessen mag ca. 1.000 Pflegeheime haben, dann wären das 10 Tablets pro Pflegeheim. Ich frage mich, wer die bedienen soll. Der persönliche Fall den Du schilderst ist ein Einzelfall und wahrscheinlich nur möglich, weil Du Dich selbst darum gekümmert hast. Wie Du selber schreibst ist die überwiegende Zahl der Bewohner nicht mehr in der Lage diese Geräte zu bedienen.
Ich halte das für pol. Aktionismus in Sachen Sozialromantik. Das Geld wäre bspw. im schulischen Bereich besser angelegt.