Unsere Zeitgenossen stöhnen heute über den Euro, unsere gemeinsame Währung im europäischen Raum, die ich (trotz einiger Wehwehchen) als Fortschritt gegenüber den Zuständen vor dem Jahr 2000 ansehe. Aber bereits vor 5.000 Jahren gab es so etwas wie eine Währung, die die frühen Europäer beim Handel mit Objekten (Waffen, Gebrauchsgegenstände etc.) verwendeten.
Nein, man hat kein Steinzeit-Grab geöffnet und dort eine Euro-Münze gefunden, die einem Archäologen unbemerkt aus der Tasche gefallen ist. Aber bei Ausgrabungen ist man auf einige interessante Zusammenhänge gestoßen. In der Vorzeit trieben die Europäer ja Handel miteinander und es muss so etwas wie eine standardisierte Einheitswährung gegeben haben.
Ich bin über den obigen Tweet der Deutsche Welle Wissenschaft auf das Thema gestoßen, welches in diesem Artikel behandelt wird. Die Menschen der Bronzezeit verwendeten standardisierte Ringbarren, Armreifen, aber auch Axtklingen als eine frühe Form einer standardisierten Zahlungsmöglichkeit. Zu diesem Schluss kamen Forscher aus den Niederlanden, die mehr als 5.000 Spangenbarren, Axtklingen, und Ösenhalsringe aus der Zeit von etwa 2150 bis 1700 vor unserer Zeitrechnung aus unterschiedlichen Fundorten (Süddeutschland, Österreich, Tschechien, aber auch aus Norddeutschland und dem südlichen Skandinavien) untersuchten.
Dabei wurden nicht nur ganze Sammlungen solcher Dinge an einzelnen Fundstellen gefunden. Obwohl Spangenbarren und Ösenhalsringe aus verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Fundorten stammen, wiesen diese fast das gleiche Gewicht (195 Gramm bei Ringen) auf. Die Forscher schließen daraus, dass diese Ringe etc. ein standardisiertes Zahlungsmittel in der Bronzezeit war, welches in ganz Europa verwendet wurde.