Es sind wohl Funde, die die Fachwelt der Archäologen in Verzücken versetzen. In Mecklenburg-Vorpommern hat man jetzt gleich drei jahrhundertealte Schatzfunde vorgestellt. Das reicht von 6.000 Silbermünzen über Schwerte und weitere Fundstücke wie Schmuck aus unserer Vorzeit.
Am Donnerstag, den 22. November 2023, präsentierte der Landesarchäologe Dr. Detlef Jantzen einige der jüngsten archäologischen Funde in Mecklenburg-Vorpommern der Öffentlichkeit in Schwerin präsentieren. Laut Presseeinladung handelt sich dabei unter anderem um Gegenstände aus der Bronzezeit und dem 11. Jahrhundert n. Chr.
Silberschatz aus dem 11. Jahrhundert
Beim ersten Schatz handelt es sich um 6.000 Silbermünzen aus dem 11. Jahrhundert nach Christus. Dieser Schatz wurde ist von Archäologen bei Lancken-Granitz auf Rügen entdeckt und geborgen. Das Silbergewicht belaufe sich auf 6,7 Kilogramm, sagte Landesarchäologe Detlef Jantzen bei der Vorstellung des Fundes am Mittwoch im Depot in Schwerin.
Die 6,7 Kilogramm Silber hätten damals dem Wert von fast 34 Pferden, Ochsen oder auch Sklaven entsprochen, hieß es bei der Vorstellung. Es handele sich, laut Jantzen, um den größten in der jüngeren Geschichte in Mecklenburg-Vorpommern gefundenen Silberschatz. Die Münzen waren ersten Erkenntnissen zufolge in einem Tongefäß gelagert, in der Erde vergraben worden sei. Warum die Münzen vergraben wurden, sei noch unklar. Das Tongefäß wurde später beim Pflügen zerstört.
7 Bronzeschwerter aus der Bronzezeit
In einem Moor wurden um 1000 vor Christus in der Nähe von Mirow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) sieben zum Teil kostbar verzierte Bronze-Schwerter versenkt. Die Schwerter waren möglicherweise als Gabe an die Götter gedacht, so Jantzen bei der Vorstellung.
Die Schwerter müssen wohl vor Jahrzehnten bei Baggerarbeiten bereits unbemerkt von ihrem Fundort auf die Fläche daneben verteilt worden sein, hieß es. Vermutlich wurde ein Graben ausgehoben. Nun wurden die teilweise komplett erhaltenen, und teilweise nur in Bruchstücken vorhandenen Schwerter von ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern entdeckt und geborgen.
2. Silberschatz aus dem 11. Jahrhundert
Auch in der Nähe von Mölln bei Neubrandenburg wurde ein weiterer Silberschatz gefunden. Das Besondere bei diesem, um das Jahr 1060 datierten Fund sei neben Perlen, die aus der Kaukasus-Region stammen dürften, auch mehrere kleine silberne christliche Reliquien-Gefäße, hieß es. Dies seien für den Nordosten sehr frühe Zeugnisse des Christentums, sagte Jantzen.
Eine ausführliche Beschreibung der Funde, wie sie auf der Pressekonferenz im Depot in Schwerin vorgestellt wurden, findet sich in der Ostsee-Zeitung.
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