Asteroid Apophis passiert Erde sehr nahe, aber erst 2029

Am 13. April 2029, also in fünf Jahren, wird der Asteroid Apophis so nahe an der Erde vorbeiziehen, dass er mit bloßem Auge sichtbar sein wird.

Es war eine Mitteilung der ESA, der in nachfolgendem Tweet sowie in dieser Mitteilung auf das betreffende Ereignis hinwies.

(99942) Apophis ist ein erdnaher Asteroid des Aten-Typs mit 350 m Durchmesser, den Roy Tucker, David J. Tholen und Fabrizio Bernardi im Rahmen des University of Hawaii Asteroid Survey am Kitt-Peak-Nationalobservatorium am 19. Juni 2004 entdeckten. Der Asteroid wird in die Kategorie "S-Typ" (S für „steinig") eingeordnet. Diese Asteroiden bestehen hauptsächlich aus silikathaltigem Gestein und aus Nickel und Eisen.

Am 13. April 2029 wird der Asteroid (99942) Apophis in weniger als 32 000 km Entfernung an der Erde vorbeiziehen. Ein Einschlag auf der Erde wird inzwischen ausgeschlossen.

Mit einem durchschnittlichen Durchmesser von etwa 375 m wird Apophis für kurze Zeit näher an der Erde sein als Telekommunikationssatelliten in einer geostationären Umlaufbahn und von weiten Teilen Europas, Afrikas und Asiens aus am Nachthimmel mit bloßem Auge sichtbar sein.

Dieser nahe Vorbeiflug wird seine Bahn deutlich verändern. Allerdings wird die Erde auch die neue Bahn des Asteroiden jährlich am 13. April kreuzen. Bereits 2036 gibt es eine erneute Annäherung. Der Abstand ist noch nicht genau bekannt, da kleine Unsicherheiten bezüglich der Position am 13. April 2029 nach der Ablenkung schnell anwachsen.

Beobachtungen schließen die Möglichkeit eines Einschlags für mindestens die nächsten 100 Jahre aus. Die Annäherung von Apophis im Jahr 2029 stellt eine einzigartige Gelegenheit für Wissenschaft und Öffentlichkeitsarbeit dar. Raumfahrtagenturen und wissenschaftliche Institute auf der ganzen Welt planen, den Vorbeiflug zu nutzen, um Apophis vom Boden aus mit Teleskopen und aus nächster Nähe mit Raumfahrzeugen zu erkunden.

Die ESA erwägt mehrere Optionen für eine Raumsondenmission, die ein Rendezvous mit Apophis haben und den Asteroiden aus der Nähe erkunden soll.

Die Rapid Apophis Mission for Security and Safety (Ramses) würde einen Großteil der für die Hera-Mission der ESA entwickelten Technologien, Teams und Fachkenntnisse wiederverwenden, was die Entwicklungszeit und -kosten minimieren würde. Wie Hera würde auch Ramses zwei CubeSats mit sich führen, die nach dem Einschwenken in die Umlaufbahn um Apophis ausgesetzt werden und eine Reihe fortschrittlicher Instrumente mit sich führen würden.

Die ESA erwägt auch die Mission Satis, eine kleinere CubeSat-Mission, die ein Rendezvous mit Apophis haben und miniaturisierte europäische Technologien für die Erforschung von Asteroiden demonstrieren soll.