Farbenlehre, oder Galvanik (Eloxieren) mit Titanüberzug

Eine Flüssigkeit mit ein paar Schrauben drin, eine Platte und noch ein Draht, der ins Wasser gehalten wird. Je nachdem, wie lange der Draht im Wasser ist, sehen die Schrauben plötzlich violett, grünlich oder gelblich aus. Nennt sich Eloxieren und wird zum Schutz von Metalloberflächen verwendet.

Zum Schutz von Metalloberflächen gibt es die Technik des sogenannten Eloxierens. Bei Schrauben oder Aluminium-Fensterprofilen wird das Eloxal-Verfahren angewandt, um die Oberfläche vor Korrosion zu schützen.

Dabei besteht die Möglichkeit, der Oberfläche verschiedene Farbtöne zu verpassen. Dies ist als elektrolytisches Färben (Colinalverfahren) bekannt und wird durch eine angelegte Wechselspannung ermöglicht. Der Elektrolyt enthält dazu ein färbendes Metallsalz (Zinn(II)-sulfat). Die Dauer der Elektrolyse hängt von der erwünschten Farbtiefe ab.

Galvanisieren

Ich bin zufällig vor einigen Tagen auf ein Video gestoßen, dass dies demonstriert. Oben ragt eine Titanplatte in die Flüssigkeit mit dem Elektrolyt. Daran ist eine Klemme zum Einleiten von Strom angebracht. In der Flüssigkeit liegen Schrauben aus Titan, die zu Beginn noch silbrig glänzen.

Dann wird ein weiterer Draht in die Flüssigkeit eingetaucht und berührt kurz die Schrauben. Über diesen Draht wird ebenfalls Strom in den Elektrolyt geleitet. Je nach Dauer, die der Draht die Schrauben berührt, nehmen diese eine andere Farbe an. Die Färbung wird durch eingelagerte Metallionen hervorgerufen und die Farbe durch die Dicke der Exoxalschicht oder die verwendeten Materialien bestimmt.

Coole Sache, bringt mich persönlich Jahrzehnte in die Zeit von 1976 bis 1979 zurück, wo ich im Studium der Physikalischen Technik auch die Technik des Galvanisierens (auf theoretischem Niveau) kennen lernen durfte. War der Teil des Maschinenbaus und der Feinwerktechnik, den dieses Studium für mich bereit hielt. Dummerweise hatte auch jemand Programmieren in FORTRAN mit ins Studium gepackt, so dass ich der Galvanik von den Fahnen gegangen und später als Software-Entwickler und wiederum später als Computerbuchautor und Technik-Blogger gelandet bin. Aber die Wurzeln kann man nie ganz abschütteln.

Dieser Beitrag wurde unter Tipp, Wissenschaft abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Farbenlehre, oder Galvanik (Eloxieren) mit Titanüberzug

  1. Remo sagt:

    Hoppla .. wie einem die Vergangenheit immer mal wieder einholt.
    Während meiner Ausbildung zum Kurzschlusstechniker (Fernmelde- und Elektronik-Apparate Monteur, kurz FEAM) kam ich kurz mit der Galvanik-Abteilung in Berührung. Interessante Sache, aber nicht so mein Ding, gehörte aber auch zum Ausbildungsplan.

    Der nahtlose Wechsel in die EDV (damals war das Wording noch nicht auf Informatik gesetzt) führte mich zu FORTRAN V, was ich mir im Selbststudium mit einem guten Buch und einer UNIVAC 1110 im Rücken beigebracht habe.

    Lang, lang ist's her ;-)

  2. Mance sagt:

    Der Begriff ist mir aus meiner Gesellenprüfung (1965) im Gedächtnis geblieben als "elektrisch oxidiertes Aluminium"

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert