Vor knapp 3.000 Jahren, also in der Bronzezeit, lebten auf Menorca – Nachbar der Balearen-Insel Mallorca – Menschen, die pflanzliche Drogen konsumierten. Das haben Wissenschaftler an Hand eines Drogentests an Haaren nachgewiesen und im April 2023 als Studie veröffentlicht.
Im Westen Menorcas findet sich die Höhle Es Càrritx (siehe Wikipedia). In den 1990er Jahren wurden einzigartige archäologische Entdeckungen in den Naturhöhlen von Es Càrritx und Es Mussol im Westen der Insel Menorca gemacht. Etwa 90 m vom Höhleneingang entfernt spürte man ein Versteck mit Holz, Metall und Keramikobjekten auf, darunter Holz und Hornzylinder mit rot gefärbtem Menschenhaar. Die Nutzung der Höhlen erfolgte zwischen 2000 und 800 v. Chr.
Die Mallorca-Zeitung beschreibt es genauer und führt aus, dass 1995 in der Höhle von Es Càrritx in einer Grabkammer kleine zylindrische Holzgefäße mit Haaren gefunden wurden. Der Träger der Haare lebte in der Zeit vor etwa 2.900 Jahren, was man aus den Haaren datieren konnte.
Spanische und chilenische Forscherinnen und Forscher haben dann diese Haare genauer untersucht und in dem Haarbüschel halluzinogene Substanzen pflanzlichen Ursprungs nachgewiesen. Der betreffende Mensch hat also pflanzliche Drogen konsumiert. Man geht aber davon aus, dass dass diese Drogen möglicherweise im Rahmen ritueller Zeremonien konsumiert wurden.
Als die betreffende Studie unter der Leitung von Elisa Guerra von der Universität Valladolid Anfang April 2023 in Scientific Reports veröffentlicht wurde, verursachte das einigen Wirbel in der Presse. Kiffer auf Menorca sind nicht neu, dass die aber bereits vor fast 3.000 Jahren schon da waren, schien neu. Neben der oben verlinkten Mallorca-Zeitung haben auch Medien wie Spiegel Online und National Geographic berichtet.