PKWs müssen nach dem Kauf nach drei Jahren erstmals zur Hauptuntersuchung (HU), volkstümlich auch Tüv genannt. Danach ist alle zwei Jahre eine neuen HU notwendig. Jetzt hat der TÜV Süd die Forderung aufgestellt, dass Fahrzeuge ab dem Alter von 10 Jahren jedes Jahr zur Hauptuntersuchung müssen. Begründet wird dies mit "technischen Mängeln", der Verdacht auf "Abzocke" steht im Raum.
Jürgen Wolz, Mitglied der Geschäftsleitung des TÜV SÜD, hat in einem Interview mit dem Medium "Auto Motor & Sport" die Forderung nach einem "jährlichen TÜV" erhoben. Als Argumentation müssen Sicherheitsgründe herhalten. Wolz sagte dazu: "Was wir befürworten und immer wieder ansprechen, ist eine jährliche HU bei mehr als zehn Jahre alten Fahrzeugen. Bei diesen Autos ist die Mängelquote deutlich höher, insbesondere wenn sie nicht regelmäßig gewartet werden." Focus Online hat vor einigen Tagen den Sachverhalt in diesem Artikel publik gemacht.
Tüv wurde 1951 eingeführt
Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die Hauptuntersuchung (HU) an Fahrzeugen wurde am 1. Dezember 1951 eingeführt, schreibt die Dekra hier. Die "TÜV-Plakette" auf dem hinteren Nummernschild gab es ca. 10 Jahre später.
Aktuell gilt in Deutschland, dass ein Neufahrzeug erstmals nach drei Jahren zur Hauptuntersuchung vorgeführt werden muss. Aktuell weiß ich nicht genau, seit wann dies gilt, war "früher" auch bei Neufahrzeugen der TÜV nach zwei Jahren fällig. Ich erinnere mich nur, dass es irgendwann hieß: "Neufahrzeuge haben so wenige Mängel, dass TÜV erst nach drei Jahren notwendig ist".
EU sieht vier Jahre vor
Was übrigens kam jemand weiß – war mir auch neu: 2018 hat das EU-Parlament lauf diesem Artikel beschlossen, dass Neufahrzeuge erstmals nach vier Jahren nach Erstzulassung zur Hauptuntersuchung müssen. Hat in Deutschland aber keine Relevanz, da hier die strengere Regel mit den drei Jahren bis zur Erstuntersuchung beibehalten wurde. Der ADAC hat hier die Fristen für die Hauptuntersuchen für Fahrzeuge aufgeschlüsselt.
Jährliche HU als Beutelschneiderei?
Es stellt sich die Frage, was hinter dem Vorschlag im Interview mit dem Tüv-Manager wirklich steckt. Sind die Autos nach 10 Jahren deutlich schlechter geworden? Ist die Wartung schlechter, da zu teuer? Oder handelt es sich letztendlich um Beutelschneiderei, bei dem Tüv & Co. sich am Autofahrer gesundstoßen wollen?
Ich kann es nicht sagen – aber dieses Gefühl bleibt bei mir (mein Fahrzeug geht jährlich zur Inspektion in die Vertragswerkstatt – auch mit 10 Jahren – die Reparaturen wegen Mängeln halten sich arg in Grenzen).
.. Hauptuntersuchung und Abgasuntersuchung sind schon maßlos überteuert. Konkurrenz neben TÜV und Dekra gibt es nicht, die Preise werden vermeintlich staatlich festgelegt, da werden die aber ein Wörtchen mitreden. Mittlerweile kostet das für einen PKW 150 € und es sind 10-15 Minuten Arbeit. Fürstlicher Stundenlohn.
Die AU bringt nach mehrfachen Aussagen von Beteiligten Prüfern. So gut wie nie eine Auffälligkeit, kann also Test theoretisch abgeschafft werden.
Wie fast alles pure Abzockerei, 2 Jahre mehr als ausreichend.
Meiner ist soeben 29 geworden, und hat niemals Angst vor dem TTÜV.
Klar gibt es auch Bastelbuden, aber der ach so tolle TÜV findet auch nur das offensichtliche, und das völlig überteuert.
Wenn ab 10 Jahre jährlichen TÜV, dann zum halben Preis.
Alles andere ist Machtmissbrauch und Abzocke.