Magnetare: Schleudern die Masse von 27 Monden in Gold ins All

Wie entstehen eigentlich Gold, Platin und andere Schwermetalle? Es sind gigantische Sternexplosionen, die zur Bildung entsprechender Atome führen. Nun haben Astronomen herausgefunden, dass sogenannte Magnetare bei Ausbrüchen gigantische Mengen an Gold oder anderen Schwer-/Edelmetallen ins All schleudert. Es handelt sich bei Schwermetall-Ausbrüchen eines Magnetars um Mengen, die 27 Erdmonden entsprechen.

Was ist ein Magnetar

Ein Magnetar ist ein Pulsar (Neutronenstern) mit extrem intensiven Magnetfeldern, die mit 1011 bis 1012 Tesla etwa tausendmal stärker sind als sonst bei Neutronensternen üblich. Schätzungsweise 10 % aller Neutronensterne sind Magnetare, schreibt die Wikipedia.

Neutronensterne entstehen nach den gängigen Theorien beim Gravitationskollaps von Sternen mit einer Kernmasse von etwa 1,4 bis 3 Sonnenmassen in einer Supernova. Sie haben einen typischen Radius von lediglich etwa 10 bis 15 km und ein extrem starkes Magnetfeld mit einer Flussdichte der Größenordnung 108 Tesla (T). Im verlinkten Wikipedia-Artikel finden sich noch weitere interessante Details rund um Magnetare.

SGR_1806 schleudert bei Ausbrüchen Edelmetalle ins All

Wo kommen Gold, Platin und andere Edelmetalle eigentlich ursprünglich her? Dieses Rätsel beschäftigt Wissenschaftler seit Jahrzehnten. Die Theorie war, dass die Atome bei gigantischen Sternexplosionen, bei der die Sonnen verglühen, entstehen und in den Weltraum geschleudert werden. Nun gibt es eine neue Erkenntnis: Die Atome können in großen Mengen bei Ausbrüchen von Magnetaren ins All geschleudert werden.

Am 27. Dezember 2004 um 22:30:26 MEZ wurde die Erde von einer gewaltigen Wellenfront von Gamma- und Röntgenstrahlung getroffen. Es war der stärkste Fluss von hochenergetischer Gammastrahlung, der jemals gemessen wurde. Ausgelöst wurde der Ausbruch von SGR_1806, wie die Max Plank-Gesellschaft 2005 in diesem Artikel mitteilt.

Der Ausbruch fand bei einem Magnetar in ca. 42.000 Lichtjahren Entfernung mit der Bezeichnung SGR 1806–20 statt. Der Neutronenstern befindet sich in einem anderen Arm unserer Milchstraße.

Seit diesem Ausbruch, der von einem Satelliten aufgezeichnet wurde, untersuchen Wissenschaftler die Daten des Magnetars. In einer neuen Forschungsarbeit haben Astrophysiker um Brian Metzger, vom Flatiron Institute, nun neue Erkenntnisse vorgelegt.

Der 2004 beobachtete Gammastrahlenausbruch des Magnetars wurde als Quelle für Gold, Platin und andere seltene Metalle im Weltraum identifiziert, wie man hier lesen kann. Es sind nicht nur winzige Mengen dieser Atome aus der Oberfläche des Magnetars, die in den Weltraum geschleudert worden. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass massig Material aus Gold, Platin und weiteren Edelmetallen bzw. Schwermetallen bei diesem Ausbruch ins All gelangten. Man hätte daraus 27 Erdmonde aus Gold und Edelmetallen formen können, heißt es.

Diese Erkenntnisse lösen einige Rätsel, die die Forscher bisher beschäftigten. Focus hat die Erkenntnisse aus der Studienarbeit der Forscher in diesem Artikel aufbereitet. Ein weiterer deutschsprachiger Artikel findet sich auf Spectrum.

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