Cheddar Man: Krass, wenn Du weißt, wer ein Vorfahre vor 9.000 Jahren war

Kürzlich bin auf einen interessanten – aber auch gruseligen – Sachverhalt gestoßen. Vor 9.000 Jahren verstarb in der Steinzeit ein Mensch, dessen Skelett 1903 gefunden wurde. Und nun weiß Adrian Targett, der in Großbritannien lebt, dass er ein Nachfahre dieses Verstorbenen ist.

Ich bin vor einiger Zeit über nachfolgenden Tweet auf den Sachverhalt aufmerksam geworden.

Der sogenannte Cheddar-Man ist ein männliches Skelett. Dieses wurde 1903 in der Gough's Cave in der Cheddar Gorge in Somerset, England, gefunden. Die Skelettüberreste stammen aus der Mitte bis zum Ende des 9. Jahrtausends v. Chr. Das entspricht der Mittelsteinzeit, und es scheint, dass der Mensch eines gewaltsamen Todes starb. Eine große kraterartige Läsion direkt über der rechten Augenhöhle des Schädels deutet darauf hin, dass der Mann möglicherweise auch an einer Knocheninfektion litt.

So weit so normal. Aber aus den Knochen konnte DNA-Materials extrahiert werden. Und die Analyse der Kern-DNA zeigt, dass der Mann ein typisches Mitglied der damaligen westeuropäischen Jäger- und Sammlerbevölkerung war. Er hatte höchstwahrscheinlich blaugrünen Augen, dunkelbraune  oder schwarze Haaren und dunkle oder dunkel bis schwarzer Haut. Es gab auch keine genetische Anpassung für Laktasetoleranz bis ins Erwachsenenalter – der Mann vertrug als Erwachsener keine Milch.

Die Sensation ist aber, dass der am weitesten zurückverfolgte Nachkomme dieses Verstorbenen Adrian Targett ist. Das ist ein heute lebender Lehrer aus Cheddar, Somerset, Großbritannien. Dessen genetischer Stammbaum konnte über etwa 300 Generationen zurück verfolgt werden. Er ist nachweislich ein direkter Nachkomme mütterlicherseits des Cheddar-Menschen. Er hat also einen Vorfahren, der vor 9.000 Jahren in Großbritannien lebte.