Die NASA hat den Funkkontakt zu ihrer Raumsonde MAVEN, die den Planeten Mars umkreist, kürzlich verloren. Aber es gibt Hoffnung, dass man das Problem lösen und wieder Funkkontakt aufnehmen kann.
MAVEN ist plötzlich verstummt
MAVEN ist die Abkürzung für "Mars Atmosphere and Volatile Evolution", ein den Mars umkreisendes Raumfahrzeug der NASA, das den Verlust der atmosphärischen Gase dieses Planeten an den Weltraum untersuchen und so Einblicke in die Geschichte des Klimas und des Wassers auf diesem Planeten gewinnen soll.
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Mars-Orbiter MAVEN; Quelle: Wikimedia; Public Domain
Nebenbei dient der Orbiter noch als Relais für Funkübertragungen zu weiteren Marsmissionen (z.B. Rover). Die am 18. November 2013 gestartete Raumsonde trat am 22. September 2014 in die Umlaufbahn um den Mars ein. Ursprünglich für eine Missionsdauer von zwei Jahren geplant, forschte der Orbiter nun schon 11 Jahre in der Umlaufbahn des Mars.
Aber der Marsorbiter MAVEN hat am 6. Dezember 2025 aus bisher unbekanntem Grund den Kontakt zu den Bodenstationen auf der Erde verloren. Das teilte die NASA hier mit. Nach den letzten empfangenen Telemetriedaten der Sonde funktionierten alle Subsysteme normal. Dann tauchte die Raumsonde in den Funkschatten hinter dem Planeten ein. Nachdem die Raumsonde hinter dem Mars wieder aufgetaucht ist, empfing das Deep Space Network der NASA kein Signal mehr. Ich hatte im Beitrag Funkstille: NASA Mars-Orbiter MAVEN ist plötzlich verstumm berichtet.
Ursachensuche und Hoffnung
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat bereits am 15. Dezember 2025 in diesem Beitrag mitgeteilt, dass seit dem 4. Dezember 2025 keine sogenannten Telemetriedaten und seit dem 6. Dezember 2025 keinerlei Funkdaten mehr empfangen werden konnten. Bislang waren die Versuche, den Kontakt zum Raumfahrzeug wiederherzustellen, nicht erfolgreich.
Aber aus empfangenen (Doppler-) Daten konnte das Team einen kurzen Ausschnitt der Tracking-Daten (der irdischen Flugüberwachung) vom 6. Dezember 2025 wiederherstellen. Die Analyse dieses Signals deutet darauf hin, dass sich das MAVEN-Raumschiff auf unerwartete Weise drehte, als es hinter dem Mars hervorkam und wieder Sichtkontakt zur Erde bestand. Darüber hinaus lässt die Frequenz des Tracking-Signals vermuten, dass sich die Umlaufbahn von MAVEN verändert haben könnte (die Aussage ist etwas vage).
Das Team analysiert weiterhin die Tracking-Daten, um die wahrscheinlichsten Szenarien zu verstehen, die zum Signalverlust geführt haben könnten. Die Bemühungen, den Kontakt zu MAVEN wiederherzustellen, werden ebenfalls fortgesetzt.
Auf der englische Seite The Register las ich, dass der Orbiter ein einen sogenannten "Sicherheitsmodus" übergegangen sein könnte, was auch die Änderung der Umlaufbahn erklären würde. Der Sicherheitsmodus wird aktiv, sobald die Computer der Raumsonde ein Problem feststellen, dass sie nicht lösen können.
Die The Register-Quelle merkte an, dass das Team, das für die Verfolgung der Flugbahn ihres Raumfahrzeugs verantwortlich ist, in der Regel eine Stunde lang ein gutes Signal benötigt, obwohl die Anforderungen des MAVEN-Teams möglicherweise anders sind.
Dessen Ingenieure können sich nicht Zeit lassen, um die Kontrolle über das Raumfahrzeug zurückzugewinnen. In Kürze steht eine Sonnenkonjunktion bevor (bei der der Mars von der Sonne aus der Sicht der Erde verdeckt wird), während der das Deep Space Network (DSN) nicht mit Raumfahrzeugen auf oder um den Mars kommunizieren kann. Es bleibt also kniffelig, das Raumfahrtzeug zu reaktivieren.
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