Die durch den Klimawandel im Sommer auch im Süden Europas steigenden Temperaturen haben kuriose Auswirkungen. Prognosen besagen, dass es in Zukunft zu hitzebedingten Flugausfällen in den Mittagsstunden kommen wird.
Der "Vorfall" aus Florenz (August 2025)
Mitte August 2025 mussten 20 Passagiere eine Embraer E190, die sie nach London (Großbritannien) bringen sollte, vor dem Abflug verlassen. Der Pilot fragte die in der Maschine sitzenden Passagiere, wer freiwillig aussteigen möchte. Der Grund: Die Maschine wäre sonst zu schwer gewesen und hätte auf der kurzen Startbahn von Florenz nicht abheben können.
Was war die Ursache?
Ich gestehe, als Physiker hätte mir das Ganze eigentlich klar sein müssen, aber ich bin kein Flieger. Am diesem Tag (11. August 2025) war es um die Mittagszeit in Italien extrem heiß (40 Grad im Schatten). Bei hohen Temperaturen ändert sich die Luftdichte und diese wird leichter. Das hat gleich zwei Nachteile für Flugzeuge: Der Auftrieb wird schwächer, und die Leistung der Triebwerke sinkt auch geringfügig.
In dieser Folge mussten die Piloten mehr Kerosin für den Heimflug in die Treibstoff-Tanks bunkern. Durch die Zuladung von Treibstoff wurde die Maschine schwerer. Gleichzeitig verfügt Florenz nur über eine kurze Startbahn, und der Auftrieb des Flugzeugs war beim Start wegen der Hitze vermindert.
Die einzige Lösung: Die Maschine muss leichter werden, um sicher starten und nach Großbritannien zurückkehren zu können. Also fragte der Pilot, wer freiwillig aussteigt und hatte ursprünglich 36 Passagiere im Auge. Am Ende des Tages mussten aber nur 20 Personen in Florenz bleiben, damit die Maschine sicher abfliegen konnte.
Aero Telegraph hat die Geschichte hier aufgegriffen und zitiert eine Studie der Columbia University in New York. Die Forscher sagen voraus, dass Mitte bis Ende des 21. Jahrhunderts 10 bis 30 Prozent aller Starts um die Mittagszeit wegen des Klimawandels von Hitze-Einschränkungen betroffen sein werden.
 
			


