Seit dem 15. Juli 2019 sind Elektro-Tretroller ja in Deutschland zugelassen. Seit dieser Zeit häuft sich der Ärger in den Städten, wo Verleihfirmen mit den Fahrzeugen präsent sind. Das Handelsblatt rechnet jetzt schonungslos mit der Entwicklung ab.
Für die Freigabe der Elektro-Tretroller ja in Deutschland hatte Verkehrsminister Scheuer dazu die Kleinstelektrofahrzeugverordnung verabschieden lassen. Auch wenn ich hier über die Entwicklung bei eScootern blogge, stehe ich dem Ganzen nicht kritiklos gegenüber. Speziell das Geschäftsmodell der eScooter-Verleiher ist mir bereits im Vorfeld übel aufgestoßen.
(eScooter, Symbolbild, Quelle: Pexels, Magda Ehlers, freie Nutzung)
Im Artikel eScooter-Sommermärchen: Ist der Hype Ende 2019 vorbei? hatte ich das schon mal erwähnt. Es gab im Vorfeld zum, durch Verkehrsminister Scheuer betriebenen, Erlass der Kleinstelektrofahrzeugverordnung drüben in meinem IT-Blog den Blog-Beitrag (e)Scooter: Chance oder einfach nur Bullshit?. Dort hatte ich einige Gedanken präzisiert und das Ganze als Lobby-getrieben gebrandmarkt. Auch wenn die Branche aktuell bemüht ist, die Parameter (Aufwand zum Laden der Akkus, Haltbarkeit der Fahrzeuge, Verwendung von Ökostrom etc.) zu verbessern, hat sich an der grundsätzlichen Thematik wenig geändert.
Abrechnung des Handelsblatts
Die Redaktion des Wirtschaftsmediums Handelsblatt hat sich das Sharing-Modell der eScooter-Verleiher vorgenommen und in einem Artikel schonungslos verrissen.
Die Elektroroller vermüllen nicht nur deutsche Innenstädte. Es lässt sich auch wunderbar ablesen, wie die Digitalwirtschaft heute tickt. https://t.co/SCJZIidROB
— Handelsblatt (@handelsblatt) December 26, 2019
Das Handelsblatt sieht im 'E-Scooter-Debakel ist ein Paradebeispiel für die oft verlogene Digital-Denke'. Die Art, wie der Artikel aufgezogen ist, separiert natürlich die Leserschaft, wie man an den Antworten auf obigen Tweet erkennen kann. Aber bei etwas nachdenken wird man dazu kommen, dem Redakteur Recht zu geben. Auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland geht hier auf dieses Thema ein. Die Hamburger Morgenpost schreibt hier von der 'E-Scooter-Lüge' – verheerende Bilanz der ersten Monate eScooter-Sharing.
Es kann ja durchaus sein, dass einzelne Leute einen gekauften Elektro-Tretroller in ihren Alltag sinnvoll als Mobilitätsgaranten einbinden können. Aber für die Masse der Verkehrsbewegungen scheint auch das nicht zuzutreffen. Ich denke, 2020 wird in dieser Hinsicht noch spannend.
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