Ja, die sechziger Jahre des vorigen Jahrtausends, dass war meine allerfrüheste Jugend – von der Einschulung bis zum Beginn der Lehre (so mit 14). So richtig viel habe ich damals von der Musikszene nicht wirklich mitbekommen – die Beatles, ja, und was gab's sonst, außer Hitparade im Radio oder im Fernsehen?
Nicht wirklich viel – die Ermordung von John F. Kennedy, die Mondlandung von Apollo 11 und einige politische Ereignisse habe ich bewusst miterlebt. Auch ein VW-Käfer mit Umschaltung der Kraftstoffzufuhr auf Reservebetrieb und die legendären "Winker" statt Blinker, sowie der Fortschritt in Form eines Ford 12 M sind auch hängen geblieben.
Meine Musikwelt begann dagegen eher so in den frühen 70er Jahren. Klar, Bands wie The Animals und Eric Burdon, Die Yardbirds, The Doors, Jethro Tull, oder die Modie Blues mit dem legendären "Nights in white satin" sind im Gedächtnis verankert und haben mich seit den frühen 70er Jahren begleitet. Vieles habe ich aber erst in den letzten Jahren durch YouTube bewusst (nach-)erleben können. Auch die Vorgängergeneration mit Namen wie Buddy Holly (verstarb bereits 1959), James Dean (verstarb 1955 in meinem Geburtsjahr) oder der 1967 verstorbene Otis Redding sowie deren Werke sind mir geläufig.
War da noch was? Joan Baez, Joe Cocker, Janis Joplin, Jimi Hendrix, Santana Crosby, Stills, Nash and Young, Creedence Clearwater Revival sowie das Woodstock-Festival (15. – 17. August 1969) in Bethel, USA, spucken irgendwie im Hinterkopf herum. Dies kam mir in den Sinn, als ich beim Besuch der Website Ein Groschen für die Musikbox auf den Artikel 1969 – Woodstock Festival stieß. Die Webseite Ein Groschen für die Musikbox veröffentlicht Geschichten (auch Musikhinweise) aus dem 60er Jahren (The fabulous Sixties, wie es auf der Site heißt). Wie dem auch immer sei – hier ein paar YouTube-Impressionen diverser, oben zitierter, Interpreten, die auf dem Woodstock-Festival auftraten.
Janis Joplin – Me and Bobby McGee
Santana Soulsacrifice
Joe Cocker – Live at Woodstock '69
Jefferson Airplane – Somebody To Love
Creedence Clearwater Revival
(Crosby, Stills, Nash & Young; Quelle: Youtube)
Woodstock 1969 Documentary .m4v
Sahen wir wirklich damals so aus – mit langen Haaren und Bärten? Ich (noch) nicht, lange Haare kamen später. War aber eine coole Zeit, damals, als wir die "Welt aus den Angel heben" wollten – heute plagt uns der Hexenschuss und es ist eher Voltaren statt Open Air-Konzert angesagt. Und wie schaut's bei Ihnen aus? Erinnerungen an die golden Fifties, die roaring Sixties oder die wilden Seventies? Das erste Auto oder Motorrad? Die erste Liebe? Stress mit den älteren Herrschaften? Der Kommentarbereich ist eröffnet …
Recht reizvolles Thema, animiert zum Roman schreiben – fasse mich aber kurz.
Als DDR-Geborener ist die Sichtweise erstaunlicherweise fast gleich. Vom Alter her habe ich die Sixties nicht so mitbekommen, wurde aber voll in die Glamrock-Ära mit Sweet, T. Rex und Slade katapultiert. Der Konsum erfolgte über Radio, MW Schlagerderby des DLF, RTL über Kurzwelle und später , als die Kasettengeräte erschwinglich wurden, war UKW angesagt.
Grosse Momente, die Eindruck hinterliessen waren die Apollo-Missionen, der legendäre Ali-Boxkampf, das Zurücktreten von Brandt als Kanzler und aus der Ost-Geschichte die Weltfestspiele in Berlin.
Mit den Möglichkeiten des Internets konnte ich auch einige musikalische Sachen nachholen, insbesondere die Story von Pink Floyd. Dazu gab es im Osten so gut wie gar nichts. Leider hat es nicht mehr zu einem Life-Konzert gereicht.
Einen dezenten Bart habe ich aus der Zeit herübergerettet. Auch Voltaren steht schon gelegentlich auf dem Einkaufszettel, aber ich versuche, so weit wie möglich fit zu bleiben. Auch die gelegentlichen Erinnerungen an die Seventies geben ein gewisses Wohlbehagen. Aber die Realität mit dem Älterwerden ist nicht zu leugnen.
fred59