US-Astronaut und Mondfahrer Thomas K. Mattingly verstorben

Bereits am 31. Oktober 2023 ist der ehemalige US-Astronaut Thomas K. Mattingly im Alter von 87 Jahren verstorben. Der Mann war irgendwie Pechvogel, hatte großes Glück, rettete eine Mondmission der Amerikaner und flog später selbst zum Mond.

Es gibt Leute, die haben irres Pech und gleichzeitig Glück: Der 1936 geborene Thomas Ken Mattingly gehört seit 1966 zum NASA Astronauten-Corps, wo er sich speziell um die Entwicklung der Raumfahrtanzüge für die Mondlandung kümmerte.

Bei Apollo 8 (Mondumkreisung 1968) und Apollo 11 (Mondlandung 1969) gehörte er zur Support Crew, die von der Erde aus die Mission unterstützte. Im Jahr 1969 wurde er als Pilot des Apollo 13 Command Modules eingeteilt und sollte zum Mond fliegen, wobei zwei Astronautenkollegen dort landen sollten.

Einige Tage vor dem Start, am 6. April 1970, stellte sich heraus, dass der Ersatzpilot der Mondfähre Charles Duke mit Röteln infiziert war und Ken Mattingly anders als der Rest der Besatzung nicht dagegen immun war. Um das Risiko zu eliminieren, dass Mattingly während des Mondfluges erkrankte, wurde er am 9. April durch den Reservepiloten Jack Swigert ersetzt.

Die Apollo 13 Mission geriet dann auf dem Hinflug zum Mond durch eine Explosion an Bord des Service-Moduls (ein Tank explodierte durch Überhitzung) in gravierende Schwierigkeiten. Für die Besatzung bestand Lebensgefahr, da der sichere Heimflug nicht gewährleistet war.

Mattingly wurde als Verbindungsastronaut für die Mission eingesetzt und hatte an der doch sicheren Rückkehr der drei Apollo 13-Astronauten einen maßgeblichen Anteil – er entwickelte Routinen zum Energiesparen, die das Überleben der Besatzung sicherstellte. Die Kollegen von heise haben dies in diesem Artikel beschrieben.

Nach Abschluss der Apollo Mondflüge war Mattingly Kommandant des Spaceshuttle-Flugs STS-4 mit der Raumfähre Columbia (27. Juni bis 4. Juli 1982). Am 24. Januar 1985 absolvierte Mattingly mit dem Shuttle Discovery seinen dritten Weltraumflug und befehligte die Mission STS-51-C.

Im Juni 1986 verließ Mattingly die NASA und kehrte zur US-Marine zurück, wo er als Manager für Satelliten-Programme arbeitete. Er verließ die Navy 1990 im Range eines Konteradmirals und ging in die Industrie.

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