Die Verbraucherzentrale hat sich mit dem Thema "Wie schütze ich mich vor unseriösen Anbietern", wenn es um die Entfernungen von Insektennestern geht, Gedanken gemacht und einige Hinweise veröffentlicht.
Im Sommer sind sie wieder da, die Plagegeister: Insekten und Ameisen. Ein Wespen- oder ein Hornissennest am Haus macht vielen Menschen Angst. Die meisten Arten sind harmlos, große Probleme können jedoch bei Allergikern auftreten. Die Entfernung übernehmen Profis, doch nicht alle Anbieter sind seriös.
Schwarze Schafe der Branche
Es gibt leider keine geschützte Berufsbezeichnung für Schädlingsbekämpfer, schreibt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Unseriöse Schädlingsbekämpfer haben es deshalb leicht, die Ängste der Kunden auszunützen. Schwarze Schafe in der Branche verlangen meist übermäßig viel Geld und verstoßen beim Entfernen von Insektennestern häufig gegen teils strenge Tier- und Artenschutzvorschriften.
Eine Umsiedlung durch Fachleute kostet je nach Fall und Aufwand zwischen etwa 100 bis 250 Euro, dabei ist die Beratung häufig kostenlos. "Uns sind Fälle bekannt, wo unseriöse Schädlingsbekämpfer zwischen 500 Euro und 800 Euro für schlecht durchgeführte Einsätze verlangt haben", berichtet Tiark Thurow, Rechtsberater bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Experten sind gefordert
Insekten wie Wespen, wilde Bienen, Hummeln und Hornissen dürfen nicht einfach getötet werden. Auch eine Umsiedlung ist nur in Ausnahmefällen erlaubt, z. B. wenn allergische Personen oder kleine Kinder sonst gefährdet wären. Und auch in diesen Fällen darf die Umsiedlung nur von Expertinnen oder Experten durchgeführt werden, die – im Regelfall aufgrund von entsprechenden Schulungen – spezielle Kenntnisse haben.
Laien dürfen Nester nicht entfernen, so steht es im Tierschutzgesetz. Verstöße gegen die Tier- und Artenschutzvorschriften können teuer werden. Bei Hornissen etwa drohen bis zu 50.000 Euro Bußgeld!
So kann man sich schützen
Wie schützt man sich vor unseriösen Anbietern beim Entfernen von Insektennestern? Die Verbraucherzentrale hat folgende Hinweise veröffentlicht, um sich vor unseriösen Anbietern zu schützen:
- Sprechen Sie als Mieter oder Mieterin Ihre Hausverwaltung an, die Ihnen Adressen von Schädlingsbekämpfern aus Ihrer Nähe nennen oder diese direkt beauftragen kann.
- Zugelassene Schädlingsbekämpfer, Kammerjäger, Imker sowie einige Umweltschutzorganisationen sind die richtigen Ansprechpartner mit der passenden Ausrüstung und Sachkunde.
- Fach- und Berufsverbände der Schädlingsbekämpfer, örtlich zuständige Handwerkskammern sowie Stadtverwaltungen oder Umweltämter helfen bei der Suche nach Fachleuten aus dem Umkreis.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt: "Leisten Sie keine Vorkasse." Man sollte sich auch nicht bei der Zahlung der Rechnung unter Druck setzen lassen, da Auftraggeber üblicherweise erst 14 Tage nach Beendigung der Arbeiten und nach dem Erhalt einer nachvollziehbaren Rechnung zahlungspflichtig sind.
Die Verbraucherschützer empfehlen: "Informieren Sie sich im Vorfeld über Nummern von Notdiensten in Ihrer Umgebung und schreiben Sie die Nummern auf. Seien Sie skeptisch bei der Internetrecherche – einige unseriöse Anbieter gaukeln durch Rufnummern Regionalität nur vor!" Weitere Informationen gibt es auf der Seite Das Geschäft mit dem Notfall.