Spannende Geschichte: Im mittelamerikanischen Land Costa Rica hat man 350 Steinkugeln gefunden, manche mit einem Durchmesser von 2 Metern, deren Zweck bisher nicht endgültig geklärt ist. Es sind präkolumbianische Artefakte (also von Menschenhand gefertigte Objekte). Sie wurden im Jahr 2014 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Das Thema ist mir in den vergangenen Jahren bereits mehrfach untergekommen – die Woche bin ich über einen Post auf Facebook wieder aufmerksam gemacht worden. Benny schrieb: Diese imposanten Steinkugeln, auch bekannt als „Las Bolas", sind bis heute ein archäologisches Rätsel. Die kugelförmigen Steine, die hauptsächlich im Diquís-Delta im Süden Costa Ricas gefunden wurden, haben die Fantasie von Archäologen seit ihrer Entdeckung angeregt und für eine Vielzahl an Spekulationen gesorgt.
In den 1930er Jahren entdeckt
Die Kugeln wurden erstmals in den 1930er Jahren entdeckt, als die United Fruit Company im Diquís-Delta Bananenplantagen anlegte. Arbeiter stießen zufällig auf diese großen, runden Steine.
Steinkugel aus Costa Rica im Hof des Nationalmuseums, Quelle CC BY-SA 3.0
Die meisten Steinkugeln von Costa Rica bestehen aus dem granitähnlichen Tiefengestein Gabbro. Etwa jeweils ein Dutzend hingegen sind aus Muschelkalk und Sandstein gefertigt. Bei Durchmessern zwischen einigen Zentimetern und mehr als zwei Metern wiegen die schwersten Kugeln etwa 15 Tonnen.
Herstellung unklar
Bearbeitungsspuren lassen erkennen, dass die Kugeln vermutlich durch Beschlagen und Schleifen mit Steinen hergestellt wurden. Mir geht direkt das Prinzip der Steinkugelmühle zur Herstellung im Kopf herum.
Nahe der Kugeln hat man Zeugnisse aus präkolumbischer Zeit gefunden: bei manchen Keramik aus der Aguas-Buenas-Kultur (200 v. Chr. – 600 n. Chr.), bei anderen Skulpturen vom „Buenos-Aires-Polychrom-Typ" aus der Zeit um 1000–1500 n. Chr. Harald Lesch hat sich in diesem YouTube-Video diesen Steinkugeln gewidmet.
Zweck unbekannt
Benny schrieb dazu: Der Zweck und die Bedeutung der Steinkugeln bleiben weitgehend ein Rätsel. Es gibt viele Theorien, aber keine endgültigen Beweise. Einige Forscher ordnen die Steinkugeln als astronomische Instrumente oder Kalender ein, um die Bewegungen von Himmelskörpern zu verfolgen.
Andere Theorien deuten darauf hin, dass die Kugeln als Symbole für Macht und Prestige dienten und möglicherweise in zeremoniellen oder religiösen Kontexten verwendet wurden. Ich habe gelesen, dass sie an Eingängen von Häuptlingshäusern aufgestellt wurden. Ich hatte so etwas ähnliches im Beitrag Rai, das Steingeld von Yap für Mikronesien beschrieben.
Es wird auch vermutet, dass die Kugeln als Landmarkierungen oder Grenzmarkierungen dienten, um Gebiete abzugrenzen oder wichtige Orte zu kennzeichnen. Spiegel Online hatte vor Jahren diesen Artikel zu den Steinkugeln veröffentlicht.