Ich bekomme es seit Wochen mit – in diesem Internet ist unter jungen Leuten ein regelrechter Hype nach sogenannter Dubai-Schokolade ausgebrochen. Schokolade mit einer Füllung aus Engelshaar und Pistazien-Creme – aber sündhaft teuer. Zeit, für einen Blog-Beitrag, ist ja bald Weihnachten.
Irrer Hype, irre Preise
Meine Frau und ich belustigen uns seit Wochen über den Trend, der inzwischen auch in den Medien aufgegriffen wird. Dubai-Schokolade ist durch die chinesische Plattform TikTok im Trend, die jungen Leute flippen total aus und stehen Stunden für eine Tafel zum Preis von 20 Euro an. Ich habe mal Google nach dem Begriff befragt.
Der Laden, wo mein Namensvetter Günter Jauch mit einer Krankenkassenkarte "einkauft", will 21,94 Euro + 4,59 Euro Versandkosten. Bei Kischmisch gibt es noch a bisserl teurer, 34,95 Euro + 4,90 Euro Versand. Auf Facebook habe ich sogar die Aussage vernommen, dass da Leute in der Schweiz 600 Franken pro Tafel gezahlt hätten – ob es stimmt, weiß ich nicht. Ein Facebook-Poster meinte sinngemäß "Ich fand das noch lustig mit der Idee, die Dubai-Schokolade selbst zuhause zu machen – habe ich ausprobiert. War mal was anderes, hat mich aber nicht vom Hocker gerissen. Vor allem würde ich da nicht 24 Stunden für anstehen und dann 20 Euro für eine Tafel Schokolade bezahlen."
Im Handel werden Kilo-Preise zwischen 99 und 110 Euro aufgerufen – und ich habe mir von meiner Frau sagen lassen, dass bereits ein Streit um das Namensrecht entstanden sein soll. Der SWR hat hier ein paar Hintergründe zum Thema zusammen getragen. Eine herrliche Glosse findet sich in der Apotheker-Zeitung.
Zollvergehen, das wird teuer
Am Donnerstag (21.11.2024), als der Beitrag hier bereits erstellt war, habe ich gelesen, dass ein Schweizer 45 kg Dubai Schokolade nach Deutschland schmuggeln wollte. Wie der Zoll hier mitteilte, stoppten Kräfte des Hauptzollamts Lörrach am 4. November 2024 einen Schweizer Lieferwagen an einer Kontrollstelle nahe der deutsch-schweizerischen Grenze. Der Fahrer des Fahrzeugs äußerte gegenüber den Beamten auf dem Weg nach Dortmund zu sein, um dort die geladene Ware abzuliefern.
Die Zöllner ließen sich die Unterlagen für die Ladung des Lieferwagens aushändigen und stellten fest, dass es sich um Schokolade aus der Schweiz handelte. Diese wurde kurz zuvor von dem Fahrer nach Deutschland eingeführt. Auf der Ladefläche konnten daraufhin insgesamt 243 Kartons mit rund 45 Kilogramm sogenannter Dubai-Schokolade gezählt werden. Hierbei handelt es sich um mit Pistaziencreme und gebratenen Teigfäden gefüllte Schokolade, hat der Zoll wohl (keine Ahnung ob durch eine "Geschmacksprobe") herausgefunden – und kommt zum Schluss, dass diese Schokolade vor allem durch Soziale Medien in kürzester Zeit extrem viel Aufmerksamkeit erhielt. Also: Toblerone war es keine.
Nachweise über eine zollrechtliche Abfertigung konnte der Fahrer jedoch nicht vorlegen, weshalb die Zöllner ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung einleiteten und die Einfuhrabgaben von knapp 920 Euro erhoben. Nachdem der Mann die Steuern bezahlt hatte, konnte er seine Reise mit der heiß begehrten Ware fortsetzen. Dortmund hat dann wohl eine Fuhre Dubai-Schokolade bekommen …
Dubai-Schokolade selbst herstellen
Aber Dubai-Schokolade kann man selbst herstellen – ein wenig (schlechte Vollmilch-Schokolade), ein wenig Engelshaar, ggf. Sesam-Paste und natürlich Pistazien-Creme aus türkischen Lebensmittelläden. Das in obigem Bild verlinkte YouTube-Video zeigt, wie es genau geht. Auch Focus Online hat in diesem Beitrag ein Rezept samt Video dazu veröffentlicht. Ein schönes Interview mit einem Bremer Konditor zum Thema hat Buten un Binnen geführt.
PS: Mich erinnert das Ganze an die Kekse aus meinem Beitrag Crumbl Cookies: Die gehypten "altbackenen Kekse", habe ich doch schon Stimmen einiger sehr enttäuschter Esser und Esserinnen gehört. Aber hey, wo ist der nächste Hype? Ich wär gerne dabei, um darüber zu bloggen.
Erinnert mich an L****-Schokolade mit Chili-Kirsch-Füllung, nur eben mit Pistazien. Aber egal, laut einer Schweizer Zeitung ist der Trend doch längst vorbei und durch einen neuen ersetzt. Der neue heiße Schitt sind gefrorene Gummibärchen (https://www.blick.ch/life/essen/genuss/dubai-schoggi-war-gestern-neuster-foodtrend-frozen-gummy-bears-erobert-tiktok-und-millionen-foodies-id20333270.html)