Bei Herzrhythmusstörungen oder zu langsamem Herzschlag können Ärzte einem Patienten einen Herzschrittmacher implantieren. Bisher waren diese elektronischen Geräte sehr groß (5 cm Durchmesser). Ingenieure der Northwestern University haben einen Herzschrittmacher entwickelt, der kleiner als ein Reiskorn ist. Das Gerät dient zur Behandlung von Patienten (Säuglinge) mit Herzfehler, die nur zeitweise eine Herzschrittmacher benötigen.
Die Implantation eines Herzschrittmachers erfordert bisher einen chirurgischen Einsatz, bei dem das Gerät unter den Brustkorb eingesetzt und die Elektroden am Herz platziert werden. Das elektronische Gerät fungiert als "Schrittmacher", also wie ein Taktgeber, der den Herzschlag in einen normalen Rhythmus bringt. Dazu sendet das Gerät elektrische Impulse über eine oder mehrere Elektroden ins Herz.
Die Neuentwicklung eines Herzschrittmachers der Ingenieure der Northwestern University führte zu einem Gerät, das so winzig ist, dass dieser in die Spitze einer Spritze passt – und nicht-invasiv in den Körper injiziert werden kann.
Obwohl er mit Herzen aller Größen arbeiten kann, ist der Schrittmacher besonders gut für die winzigen, zerbrechlichen Herzen von Neugeborenen mit angeborenen Herzfehlern geeignet.
Der Herzschrittmacher ist kleiner als ein einzelnes Reiskorn und wird mit einem kleinen, weichen, flexiblen, kabellosen, tragbaren Gerät kombiniert, das an der Brust des Patienten befestigt wird und die Schrittmacherfunktion steuert. Wenn das tragbare Gerät einen unregelmäßigen Herzschlag feststellt, gibt es automatisch einen Lichtimpuls ab, um den Schrittmacher zu aktivieren. Diese kurzen Impulse, die durch die Haut, das Brustbein und die Muskeln des Patienten dringen, steuern die Schrittmacherfunktion.
Der Schrittmacher wurde für Patienten entwickelt, die nur vorübergehend einen Schrittmacher benötigen, da er sich einfach auflöst, wenn er nicht mehr benötigt wird. Alle Komponenten des Schrittmachers sind biokompatibel, so dass sie sich auf natürliche Weise in die Bioflüssigkeiten des Körpers auflösen und eine chirurgische Entfernung überflüssig ist.
Die Entwicklung wurde in dieser Mitteilung beschrieben – und ein Video auf YouTube ist ebenfalls abrufbar.