Ich hab "Mouches volantes"; ja, ja, das Alter …

Gesundheit (Pexels, frei verwendbar)Kleiner Ausflug ins Gebiet der Augenheilkunde aus Sicht eines Betroffenen. Kürzlich trat bei mir "Mouches volantes" (fliegende Fliegen) im linken Auge auf. Natürlich zu einem Zeitpunkt, wo ein Feiertag samt langem Wochenende an stand und Augenärzte ihre Praxen geschlossen hatten. Und ich stand vor der Frage: Muss ich zeitnah zum Augenarzt, oder kann das warten.

Schwierig: Termine beim Augenarzt

Früher sind meine Frau und ich alle ein oder zwei Jahre zum Augenarzt gegangen, um die Sehstärke kontrollieren zu lassen. Seit Brillen nicht mehr verschrieben werden, stellt der Optiker die Sehstärke für die Brille fest – und das auch besser als ein Augenarzt.

Wir gehen zwar noch in bestimmten Abständen zur Kontrolle zum Augenarzt. Aber es ist echt "schwierig" geworden. Eine Augenarztpraxis ist noch in unserer Stadt mit knapp 30.000 Einwohnern vorhanden. Aber der letzte Augenarzt jammerte vor Jahren, dass sich das Ganze nicht mehr lohne. Meine Frau und ich waren zufällig die letzten Patienten im Behandlungszimmer, bevor er die Praxis für immer schloss. Er hatte auch das Alter erreicht, wo man "Rente vermuten konnte". Einige Wochen später übernahm eine jüngere Augenärztin die Praxis.

Noch einige Wochen später traf mich der Schlag, als ich eine Sendung im TV sah, wo ein Augenarzt gezeigt wurde, der eine Augenarztpraxis in den neuen Bundesländern eröffnet hatte. Er schwärmte von den Möglichkeiten der neuen Praxis – der falsche Fehler: Das war der Augenarzt, der seine Praxis aus wirtschaftlichen Gründen in unserer Stadt geschlossen und angeblich in Rente gegangen war.

Inzwischen sind unsere Besuche in der Praxis der Nachfolgerin deutlich ausgedünnt: Über die Ärztin lässt sich nichts negatives sagen, aber das Praxis-Team ist einfach zum Abwinken – unfreundlich und als erstes wird Augeninnendruck als IGEL-Leistung propagiert. Da wir das als unnötig ablehnen, sinkt die "Kommunikationstemperatur" auf Frostgrenze.

Augenärzte in den Nachbarorten nehmen, wegen Überlastung, keine neuen Patienten. Letztmalig war ich im Sommer 2024 in dieser Praxis, um die Augen wegen einer kurzeitigen Amidoran-Therapie auf Verschleierung prüfen zu lassen. Es hieß "möglicherweise ist eine leichte Ablagerung in der Hornhaut eines Auges, sicher bin ich nicht". Und von meinem ersten Augenarzt (leider seit Jahrzehnten pensioniert) hatte ich bei Kontrolluntersuchungen mal gehört "im Auge könnte sich die Netzhaut ablösen, müssen wir beobachten und notfalls lasern". Später meinte er dann "ich kann nichts mehr feststellen", und diese Diagnose blieb auch so über die Jahre bestehen.

So viel zur Vorgeschichte – und überhaupt haben wir es noch gut – vor einigen Wochen hatte ich den 20Minuten-Bericht gelesen, dass kürzlich in Bitterfeld-Wolfen hunderte Menschen Schlange vor einer Augenarztpraxis standen, um in einem zweistündigen Zeitfenster von 13 bis 15 Uhr einen Termin zu ergattern. Ärztemangel in Deutschland halt eben.

Plötzlich schwarzer Fleck und Lichtblitze im Auge

Es kam, wie es kommen musste: Am späten Mittwoch-Nachmittag, am 30. April, fuhr ich den Rechner im Büro herunter – ich hatte noch ein wenig gebloggt. Es galt Schwung für den 1. Mai 2025 zu holen – ich wollte mit meiner Frau die traditionelle 1. Mai-Wanderung in den nahen Taunuswäldern machen.

Beim Verlassen des Büros, auf der Treppe zum Wohnzimmer, erkannte ich plötzlich "eine schwarze Fliege, die vor meinem Auge schwebte". Und mir war bald klar, dass das kein Insekt, sondern eine Trübung im Auge war. Ich habe dem nicht viel beigemessen – da ich durchsichtige Schwebekörper im Glaskörper des Auges kenne, die man bei ganz bestimmten Lichtsituationen wahrnehmen kann. Sind Eiweißstrukturen, die sich bereits im Mutterleib bilden und im Auge schweben. Die nimmt man meist nicht wahr. Von meinem Vater hatte ich in seinem höheren Alter mal gehört, dass er über "fliegende schwarze Fliegen" vor dem Auge klagte, dass man da aber nichts machen könne.

Muss ich zum Arzt und wann?

An dieser Stelle habe ich am Mittwoch Abend die Sache beruhen lassen, da ein Infarkt am Auge mit Auswirkungen auf den Sehnerv ein etwas anderes Krankheitsbild ergibt. "Vielleicht eine Nacht Ruhe, dann gibt sich der schwarze Fleck im Auge wieder. Außerdem sind alle Augenarzt-Praxen am Mittwoch-Abend, am 1. Mai und wohl auch Freitag 2. Mai sowie am Wochenende geschlossen. Kümmere dich Montag um einen Termin beim Augenarzt …" waren meine Überlegungen.

Mouches volantes – störend aber meist harmlos

Die Wikipedia erklärt zu Mouches volantes (französisch wörtlich „fliegende Fliegen"), dass dies in der Augenheilkunde als Glaskörperdestruktion bzw. Glaskörpertrübung bezeichnet wird. Der Betroffene sieht kleine dunkle oder durchsichtige Punkte, Flecken oder fadenartige Strukturen im Gesichtsfeld, die sich in charakteristisch huschender Weise gemeinsam mit der Blickrichtung verschieben, wobei sie um eine Grundposition herum langsam schwingende Bewegungen ausführen.

Bei fortgeschrittener Destruktion des Glaskörpers sind die Trübungen vor jedem Hintergrund zu sehen, sogar mit geschlossenen Augen in einer hellen Umgebung. Dies hatte ich bei der Wikipedia gelesen und konnte auch den "schwarzen Fleck bei geschlossenen Augen" verorten.

Es hieß im Internet auch, dass dass Mouches volantes mit steigendem Alter zunähmen und fast jeder Mensch irgendwann betroffen sei. Und ich las noch, dass der Glaskörper des Auges mit steigendem Alter schrumpelt und sich die Netzhaut ablösen könne. Alles nicht so arg beunruhigend, kann man bei Gelegenheit klären.

Wandern "mit Fliegen"

Bereits bei der 1. Mai-Wanderung, die übrigens genial war, fand ich es irgendwie doof, dass mir immer "eine Fliege vor dem Auge herum schwirrte", bis ich mir dann bewusst wurde, dass es ja Mouches volantes sei.

Am 2. Mai unternahm ich mit meiner Frau einen Ausflug in den nahen Rheingau, um dort einen Teil des Rhein-Steigs der Rauentaler-Spange zu erwandern. War ein genialer Tag, den wir dann in Eltville am Rheinufer ausklingen ließen. Beim Wandern war es angenehm warm und erste Fliegen schwirrten wirklich um den Kopf. Aber die waren irgendwann auf dem Weg weg – nur ein Exemplar schien hartnäckig und immer auf das Auge zu zu fliegen. Fand ich lästig, weil ich die Fliege mit der Hand verscheuchen wollte, mich dann aber erinnerte "ist dein Haustier Mouches volantes", welches nur dein Auge zu sehen glaubt.

Plötzlich Lichtblitze und Unsicherheit durch Internetberichte

Als ich am 2. Mai am späten Abend im Dunkeln die Treppe hoch zum Schlafen ging, meinte ich plötzlich am äußeren Gesichtsfeld "Blitze wahrnehmen zu können". Dieser Effekt und ein plötzliches Auftreten sowie eine starke Zunahme der Flecke (Rußregen) können durch Blutungen im Glaskörperraum sowie durch Netzhautablösungen (durch den schrumpfenden Glaskörper) hervorgerufen werden. Die Sehstäbchen werden durch die sich ablösende Netzhaut gereizt und senden "Lichtblitze" ins Gehirn.

Als ich schnell "Blitze im Auge" per Handy im Internet recherchierte, stieß ich auf zwei Treffer, wo der Ratschlag gegeben wurde, dass man sich bei den genannten Veränderungen unbedingt so bald wie möglich vom Augenarzt untersuchen lassen sollte – notfalls auch in einer Augenklinik. Aber es war später Abend, Augenärzte haben die Praxen geschlossen – kümmern wir uns "morgen" drum.

Am frühen Samstag wollte ich erneut recherchieren, aber irgendwie war Google kaputt. Auf jede meiner Suchanfragen bekam ich seitenlange Trefferlisten auf Facharztliteratur für Augenärzte, aber keine allgemeinen Beschreibungen.

Schnell zum Arzt, oder Hypochonder?

Da stand ich nun vor einem Konflikt – mal schnell einen Augenarzt aufsuchen, war am Samstag nicht möglich. Im Hinterkopf war noch der Ratschlag eines Arztes aus einem Internetartikel, zeitnah einen Arzt oder eine Klinik aufzusuchen, auch am Wochenende. Andererseits wäre es auch blöd, in einer Klinik aufzukreuzen und dann mit "das ist eine ganz normale Entwicklung des Alters" als Hypchonder abgewiesen zu werden.

Da Google an dem Morgen definitiv "kaputt war", habe ich es anders gelöst. Ich weiß, dass man unter der Telefonnummer 116 117 den Patientenservice anrufen und mit dem ärztlichen Notdienst sprechen kann. Und es gibt die Internetseite 116117.de, wo man nähere Informationen erhalten kann.

Patientenservice 116 117

Als erstes habe ich auf dieser Internetseite den Patienten-Navi gestartet und meine Symptome eingegeben. Ich wurde durch verschiedene Fragen gelotst und erhielt am Ende die Einschätzung, dass ich vielleicht doch einen Arzt sprechen sollte. Ich können unter 116 117 den Notdienst erreichen. Auf der Seite wurde zudem eine PIN genannt, die man dem Notdienst am Telefon mitteilen könne, so dass der Arzt am Telefon die Eingaben sehen kann.

Also den Notdienst unter 116 117 angerufen, die PIN  eingegeben und dem Arzt am Telefon den Sachverhalt geschildert. Dort war die Aussage dann "Nicht zuwarten, sondern den Augenärztlichen Notdienst aufzusuchen". Der Mitarbeiter gab mir am Telefon dann noch die Adresse der nächsten geöffneten Notfallstation – in diesem Fall die Uniklinik im nahen Frankfurt – an.

Samstag in der Augenklinik

Also nach dem Frühstück am frühen Samstag mit meiner Frau ins Auto gestiegen, die Zieladresse ins Navi eingegeben und mich zur Augenarzt Notfall-Ambulanz fahren lassen. Ging auch ohne stundenlange Wartezeit ab – Daten aufnehmen, kurz warten, zwei Mal die "Augen tropfen lassen" und dann ging es schon zum Augenarzt.

Auf die Frage "Was haben Sie?" mit "Mouches volantes" geantwortet und nachgeschoben "wegen dem wäre ich nicht gekommen, sondern hätte Montag einen Arzt gesucht, aber der Kollege unter 116 117 riet zur sofortigen Vorstellung beim Augenarzt". Die Antwort des Augenarztes lautete "ah, Sie sind gut informiert, da bin ich ganz bei Ihnen und den Kollegen, sollte man abklären".

Die Abklärung mit Spaltlampe und optischen Geräten ergab, dass keine Netzhautablösung vorlag (ein schrumpfender und dann abreißender Glaskörper kann zu Rissen in der Netzhaut führen). Aber er konnte einen "Fussel" im Glaskörper sehen. Aussage war "momentan harmlos, ist das Alter – wenn das Gesichtsfeld wie bei einem Theatervorhang weg geht, kommen sie wieder".

Also beruhigt von meiner Frau nach Hause fahren lassen – selbst fahren wäre wegen der Augentropfen nicht mehr gegangen. Alles war zu hell und zeitweise habe ich nur verschleiert gesehen – was aber am späten Abend wieder weg war.

Und jetzt lebe ich mich meinem Haustier "Mouches volantes". Ist manchmal a bisserl doof: Du klappst die Tür der Spülmaschine auf, um was ein- oder auszuräumen, und dir kommt "eine Fliege" entgegen – bis Du merkst, ist dein Haustier. Du sitzt am Frühstückstisch, schaust auf die weiß gestrichene Wand oder das helle Fenster, und dir fliegt wieder eine schwarze Fliege schnurstracks ins Auge – das Auge schließt sich unwillkürlich und die Hand versucht die Fliege zu verscheuchen. Und dann fällt dir ein, Mouches volantes" narrt dich wieder.

Wie heißt es so schon: Das Alter, da gibt es jeden Tag ein Zipperlein mehr. Momentan hat sich mein Gehirn ein wenig auf mein "Mouches volantes" eingestellt. Ich sehe den Fleck eh nur, wenn ich auf helle Flächen blicke. Sehr oft blendet mein Gehirn dann die Störung im Sehfeld unbewusst aus, so dass ich nichts wahr nehme. Aber jedes Mal, wenn mir die "fliegende Fliege" bewusst wird, narrt mich mein Gehirn und ich will das Insekt mit der Hand verscheuchen.

Und gelegentlich glaube ich sogar zu spinnen – dann kann ich mein Haustierchen stundenlang nicht bewusst sehen – erst wenn ich den Kopf bewege, kommt die Fliege "um die Ecke gesaust, um vor dem Auge zu schweben und sich hin und her zu bewegen". Verrückte Geschichte, aber wenigstens ein wohl klingender Name (besser jedenfalls als auf die Frage "Was ham se denn" mit Hämorriden antworten zu müssen – obwohl, in der Medizin ist uns nichts fremd – und mancher medizinischer Fachbegriff hört sich hochtrabend an, ist aber übersetzt ziemlich banal). Myalgie klingt gut, heißt aber übersetzt auch nur "Muskelschmerz" – den spüre ich selbst – mit der Diagnose Myalgie hört sich das alles viel komplexer an.

Behandeln lässt sich Mouches volantes zwar, was aber nur in sehr schweren Fällen passiert. Es gibt die Möglichkeit den Glaskörper des Auges zu entfernen (hoher Aufwand mit Komplikationsrisiko), oder die Trübungen im Glaskörper operativ zu entfernen. Das wird aber nur bei schweren Fällen in Betracht gezogen. Seit 2016 gibt es auch eine Laserbehandlungsmöglichkeit, um die Trübung aufzulösen. Wird aber auch nur bei schweren Störungen versucht.

Alle Optionen entfallen bei mir – und ich versuche mich, an mein Haustier zu gewöhnen. Beim Autofahren stört es kaum noch, da habe ich mir dran gewöhnt. Und es gibt immer noch die Hoffnung, dass "das schwarze Fussel", was der Augenarzt im Glaskörper erkennen konnte, irgend wann verschwindet. Schau mer mal.

Nachtrag: Auf Focus Online ist wenige Stunden, nachdem der Beitrag hier online ging, ein Artikel zu Mouches volantes erschienen.

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7 Antworten zu Ich hab "Mouches volantes"; ja, ja, das Alter …

  1. Yossarian sagt:

    Die Dinger kenne ich. Man nimmt sie zwar immer mal wieder sehr unangenehm wahr, aber der Gewöhnungseffekt führt dazu, dass das konstant seltener wird. Zu beiden Möglichkeiten der Behebung habe ich auch schon eine Menge gelesen. Glaskörperflüssigkeit tauschen/reinigen führt wohl so gut wie sicher zu einem grauen Star. Da verzichte ich dann doch lieber.
    "Nett" ist übrigens auch eine Augenmigräne. Das beginnt mit einem verschwommenem Fokus, aus dem sich ein kleiner Blitzring in der Mitte des Sichtfeldes bildet, der dann langsam größer wird und am Ende wieder verschwindet (kann gut eine Stunde dauern). Wenn man sowas das erste Mal erlebt, dann fühlt sich das echt übel an…

  2. Roland sagt:

    Ach, das ist schön, von einem Leidensgenossen zu lesen. Bei mir tanzt im linken Auge ein länglicher Streifen wie ein kleines Würmchen und im rechten eine Fliege. Beides "über Nacht" kurz vor meinem 40. Geburtstag aufgetaucht und gekommen, um zu bleiben. Mich haben die Viecher am ersten Morgen so aus den Latschen gekippt, dass meine Frau mich ohne vorherige Dr. Google – Konsultation direkt zu unserem überarbeiteten aber sehr freundlichen Augenarzt in die Notfallsprechstunde gefahren hat. Der hat mich auch erst mal nach Blitzen und Rußregen befragt und dann mit seinen tollen Apparaten tatsächlich beide "Haustiere" in den Glaskörpern erkennen können. Die Bezeichnung finde ich übrigens super. Werde die Dinger ab jetzt auch so nennen. Etwa zwei Monate haben sie mich wirklich schwer genervt, weil ich genau wie du regelmäßig reflexartig die Augen schließen oder danach greifen wollte. Inzwischen lebe ich ein Jahr damit und hab mich im Alltag dran gewöhnt.

    Es gibt nur eine Sache, die mich immer noch wahnsinnig macht. Ich kann am Monitor keine langen schwarzen Texte oder Quellcodes auf weißem Hintergrund mehr lesen. Ständig springen die Viecher dabei hin und her und bringen mich aus dem Lesefluss. War nie ein Freund von Dark-Modes. Ich halte helle Schrift auf dunklem Grund auch nach wie vor für weniger ergonomisch als andersrum. Seit ich meine Haustiere habe, sind Dark-Modes für mich persönlich aber die deutlich angenehmere Variante. Wo immer es geht, stelle ich die Ansicht um.

    Mich würde mal interessieren, wie sich das bei dir verhält. Schließlich ist die Betrachtung von Texten am Monitor quasi dein Berufsinhalt. So oder so wüsche ich dir und deinem Haustier alles Gute.

    • guenni sagt:

      Keine Probleme, ich nutze keinen Darkmode, sondern schwarze Schrift vor weißem Hintergrund.

    • Yossarian sagt:

      Ist übrigens auch mein Umgang damit. Das meiste habe ich mittlerweile im Darkmode und finde es tatsächlich unabhängig von den Ablenkungen im Auge sogar generell angenehmer.
      Bei mir kam das mit Mitte 40, vorher Blutdruck eskaliert, dann volle Ladung Medikamente und irgendwann morgens hatte ich hunderte von diesen kleinen sichtbaren Eiweisflöckchen im Sichtfeld. Anfänglich war das ziemlich belastend, aber man gewöhnt sich an so ziemlich alles, es braucht halt nur Zeit.
      Ich habe übrigens die Medikamente im Verdacht, weil ich einen riesen Haufen an Neben- und Wechselwirkungen mit den unterschiedlichsten körperlichen Effekten hatte, aber selbst wenn, sie sind jetzt da und bleiben offensichtlich auch.

  3. Flip sagt:

    Verschwinden tun die Dinger leider nicht, bei mir ist es seit 40 Jahren ein Mix aus Fäden, Klumpen und Schwaden. Je kurzsichtiger man ist/wird, desto mehr Floater fallen einem im Alltag auf (zum Beispiel beim Lesen).

    Ich habe mich vor etwa 2 Jahren zur Laserbehandlung entschieden, mit denen die Floater vaporisiert oder zumindest verstreut werden sollten.
    Hat nur zum Teil funktioniert, war dafür elend teuer und offenbar für die Netzhaut nicht ganz ungefährlich, das wurde mir vorher nicht so kommuniziert. Ist nichts passiert (weder positives noch negatives), aber ich würde das somit nicht wieder machen.
    Dein angesprochenes operatives Verfahren ist die Vitrektomie, das ist sehr invasiv und noch risikoreicher. Bevor man sowas in Erwägung zieht, sollte man schon einen extremen Leidensdruck haben und sich der großen Risiken bewusst sein.

    Aus meiner Sicht ist bei Floatern mangels Optionen ein damit Abfinden wohl die beste Wahl, damit umzugehen.

  4. Jope sagt:

    Im Englischen heißen die Dinger "eye floater", und waren auch schon Thema bei der Serie Family Guy: https://www.youtube.com/watch?v=o5zaJGNFJ0A

  5. Manuhiri sagt:

    Aus diesen Symptomen (flimmernder Punkt, Sternschnuppen, kleiner Schatten in der Mitte des Gesichtsfeldes, etc.) ist im Laufe von 15 Jahren eine Chronik mit täglichem Auftreten geworden. Das heißt, aus einer eigentlich harmlosen Rosacea ist eine Ophthalmo-Rosacea georden. Diese führt mittelfristig zum Verlust des Sehvermögens. Für mich stellt seit dem die Symptome stark zugenommen haben die Frage, ob ich das alles weiter ertragen will oder ob ich die Reißleine ziehe.

    Ich jedenfalls sehe mich nicht bereit, ohne Augenlich den Rest meiner Tage zu verbringen. Ich bin auch nicht mehr bereit, in Praxen mir den Standardspruch anzuhören: "Wir haben hier IGL-Pakete zu 25, 35 und zu 45€, was darf ich bei Ihnen notieren?"

    Mir ist noch eine Frage einer Ärztin vor Jahren in Erinnerung: "Na, wie lange sitzen Sie denn so vor dem Rechner … ?"

    Ich fühlte mich unweigerlich ertappt und dachte nach, was man denn darauf ehrlicherweise antwortet.

    In meinem Gedächtnis läuft mein ganzes Leben in Episoden ab, und das seit Monaten.
    Dazu kommt so ein komische Gefühl, wenn man wieder von Ableben der Helden der eigenen Jugend erfährt. Das können Verwandte sein oder Promis, die mich das ganze Leben begleitet haben.

    Dazu fällt mir immer das Ende von Mascha Kaléko's Memento ein:

    Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
    doch mit dem Tod der andern muß man leben.

    Für mich ein Spannungsfeld, daß ich kaum zu bewältigen vermag.

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