Es ist eine spannende Geschichte. Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, die fast vollständige DNA eines Skeletts aus der dritten oder vierten Dynastie der ägyptischen Könige zu isolieren. Dabei machten sie eine erstaunliche Entdeckung – denn der Verstorbene hatte Vorfahren in Mesopotamien.
Der Fund wurde in Nuwayrat, 265 km südlich von Kairo, gemacht. Dort war eine Person, die im Alter zwischen 44-64 Jahren verstorben war, in einem großen Keramikgefäß in einem Felsengrab beigesetzt. Die Knochen waren wegen des trockenen Klimas sehr gut erhalten, weshalb diverse Analysen möglich waren. Der Verstorbene muss vor 4.500-4.800 Jahren, in der dritten oder vierten Dynastie der alten ägyptischen Könige gelebt haben.
Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, eine fast vollständige DNA zu isolieren und zu sequenzieren. Diese Analyse lieferte erstaunliche Erkenntnisse (siehe hier). Der Verstorbene hatte braunes Haar, braune Augen, ein dunkle bis schwarze Hautfarbe, und war 157 bis 160 cm groß. Aber es gab noch eine Überraschung – laut dieser Seite verriet die DNA, dass die Gene des Verstorbenen:
- eine Abstammung zu 78% aus dem prähistorischen Nordafrika (neolithisches Marokko)
- und zu 22% eine Abstammung von frühen Bauern des Fruchtbaren Halbmonds (Mesopotamien)
Das belegt, dass Menschen in dieser Zeit bereits weite Reisen unternommen haben mussten. Nachfolgender Instagram-Post zweigt das rot eingefärbte Gebiet des fruchtbaren Halbmonds, der vom Persischen Golf bis nach Israel reichte und Mesopotamien im heutigen Irak umfasst.

Vermutet wurde bereits lange, dass es Verbindungen zwischen den frühen Hochkulturen der Steinzeit gab. Nachdem es erstmals gelungen ist, DNA zu sequenzieren, konnte der Nachweis von Verbindungen über das Erbgut geführt werden.
Das Ganze ist als Studie mit dem TitelWhole-genome ancestry of an Old Kingdom Egyptian erschienen. Die PDF-Fassung zeigt auch Rekonstruktionen des Gesichts der verstorbenen Person sowie Fotos des Keramik-Gefäßes, das zur Beisetzung verwendet wurde. Ein deutschsprachiger Artikel, der diese Fotos zeigt, ist bei Focus erschienen.



