Polizist will selbst fahrendem Auto Knöllchen verpassen …

VW-KäferEs gib so Tage, da willst Du kein Polizist sein. Du siehst ein Auto, was "falsch fährt". Du willst dem Fahrer ein Knöllchen verpassen. Und dann stellst Du fest: "Ups, das Auto hat ja keinen Fahrer", weil es ein selbstfahrender moderner PKW ist. Wohl in Amerika passiert, wo der Polizist dann arg verwirrt ware.

Ich bin kürzlich auf dieser englischsprachigen Webseite auf den Fall aufmerksam geworden. Polizisten hatten im Vorort San Bruno von Silicon Valley war vor vorletzten Wochenende eine ziemlich "verwirrende Begegnung". Die Polizei hatte eine Kontrollstelle eingerichtet, um eine Alkoholkontrolle von Autofahrern durchzuführen.

Es gab eine Auto-Schlange an der Kontrollstelle. Dann sahen die Polizisten, dass ein Fahrzeug am Ende der Schlange eine illegale Kehrtwende machte und davon fuhr. Die Polizisten sprangen ins Auto, schalteten ihre Blaulichter ein und verfolgten das Fahrzeug.

Es handeltes sich aber um ein automatisch fahrendes Waymo-Taxi, was auch automatisch anhielt, als die Polizei-Sirene ertönte. Die Robo-Taxis wurden vom Betreiber so programmiert. Die Polizisten wollten dem Fahrer einen Strafzettel verpassen, mussten aber feststellen, dass sich niemand in dem fahrerlosen Taxi befand. Also konnten Sie auch keinen Strafzettel wegen der illegalen Wendung ausstellen, da es keinen Fahrer gab.

Dazu muss man wissen: Fahrer, die illegal abbiegen, riskieren in dieser Gegend eine Geldstrafe von 234 Dollar zuzüglich Gerichtskosten, wenn sie gegen den Strafzettel Einspruch einlegen. "Da es keinen menschlichen Fahrer gab, konnte kein Strafzettel ausgestellt werden (in unseren Strafzetteln gibt es kein Feld für 'Roboter' als Fahrer)", erklärte die Polizeibehörde von San Bruno auf ihrer Facebook-Seite. "Hoffentlich verhindert die Neuprogrammierung, dass es zu weiteren illegalen Manövern kommt. Für beide Beamten war es eine Premiere."

Die Polizei von San Bruno räumte ein, dass sie derzeit auch rechtlich nicht befugt ist, dem Betreiber des Fahrzeugs eine Rechnung zu stellen. Allerdings seien Änderungen in Arbeit, um dies zu ermöglichen, so die Polizei.

"Das autonome Fahrsystem von Waymo, Waymo Driver, ist darauf ausgelegt, die Verkehrsregeln einzuhalten", erklärte das Unternehmen Waymo gegenüber The Register. "Wir untersuchen diesen Vorfall und sind bestrebt, die Verkehrssicherheit durch unsere kontinuierlichen Erkenntnisse und Erfahrungen zu verbessern."

Selbstfahrende Fahrzeuge können Strafzettel für Parkverstöße wie das Blockieren der Straßenreinigung oder das Überschreiten der Parkdauer erhalten. Im Jahr 2024 soll Waymo in San Francisco Strafzettel in Höhe von 65.065 US-Dollar erhalten haben, was nur einen winzigen Bruchteil der in diesem Jahr in der Stadt ausgestellten Strafzettel im Wert von 120 Millionen US-Dollar ausmacht.

Als Kalifornien jedoch begann, Lizenzen an Hersteller autonomer Fahrzeuge zu vergeben, gewährten die Behörden den Betreibern von Robo-Taxis eine Ausnahmegenehmigung für geringfügige Verkehrsverstöße. Und so gibt es derzeit keine Möglichkeit, den Betreiber des Taxis mit einer Strafe für das illegale Wenden zu belegen.

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