Anstieg der Rückrufe: Gibt es ein Qualitätsproblem bei Autos?

VW-KäferBesitzer eines modernen PKW sind mit allerlei Fehlfunktionen geplagt. Vor allem stellt man als außenstehender Beobachter fest, dass die Hersteller sich einer steigenden Zahl an Rückrufen gegenübersehen. Diese Rückrufe erfolgen, um gravierende Probleme am Fahrzeug zu beheben. Haben moderne Autos ein Qualitätsproblem?


Der ADAC hat bereits 2022 im Beitrag Verarbeitung: Wird die Qualität von neuen Autos schlechter? darauf hingewiesen, dass die Verarbeitungsqualität von Neuwagen sinkt, weil die Fahrzeug-Hersteller sparen. Dabei hat der ADAC 2023 im Beitrag Autopreise: Neuwagen immer teurer. Doch muss das sein? bereits festgestellt, dass es seit dem Jahr 2017 enorme Preissteigerungen gab. Die Preise von Neuwagen sind, je nach Fahrzeugklasse, um bis zu 55 Prozent gestiegen.

Die Zeit hatte bereits 2015 in diesem Artikel konstatiert, dass die Hersteller wohl schnell und schlampig fertigen. Gepaart mit bestimmten Modellstrategien – eine Plattform für alle Fahrzeuge – wirken sich Fehler auf die Größe der Rückrufe aus.

heise Autos hat sich kürzlich im Beitrag Rasant steigende Rückrufe: Haben Autos ein Qualitätsproblem? mit dem Thema Rückrufe befasst. Laut Artikel steigt deren Anzahl und 2024 wurden genau so viele Fahrzeuge zurückgerufen wie neu verkauft wurden, nämlich 2,8 Millionen PKWs.

Ein Sprecher Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) in Flensburg sieht keinen spezifischen Grund, dass die Rückrufzahlen 2025 um 48 Prozent gegenüber 2023 gestiegen sind. Für den rasanten Anstieg der Rückrufe gebe es, es sei eher ein Zusammentreffen von Einzelursachen.

Ist ein Fahrzeug weit verbreitet, trifft es eine große Anzahl von PKWs. Ist eine Modell-Plattform betroffen, betrifft dies alle Automodelle, die diese Plattform benutzen. Experten gehen aber davon aus, dass die Zahl der Rückrufe durch ständig steigende Technik-Komplexität steigen werde. Und es gibt noch einen Punkt: E-Autos sind häufiger als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor von Rückrufen betroffen.

 

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2 Antworten zu Anstieg der Rückrufe: Gibt es ein Qualitätsproblem bei Autos?

  1. Simone sagt:

    Und es wird immer weniger beim Hersteller getestet. Und das nicht nur bei Autos.

    Habe selber Jahrelang in einer Software Testabteilung gearbeitet und die wurde komplett eingestampft. Jetzt macht der Programmierer den Alphatest und der Kunde den Betatest.

  2. noway sagt:

    Elektronik hat in einem Auto nur an wenigen Stellen einen Sinn, so einfach ist das.

    Das sind halt schlecht getestete Smartphones auf vier Rädern, was will man da erwarten?

    Dazu kommt die unnötige Komplexität, zum großen Teil durch ständig verschärfte, völlig unrealistische politische Regulierungen hervorgerufen.

    Das Problem der Hersteller ist, dass sie das mit sich haben machen lassen.

    Und die Kunden leasen entweder (Firma zahlt, soll sich nach drei, vier Jahren doch der Hersteller damit abärgern – dieser macht ein Verlustgeschäft, da niemand die Dinger gebraucht haben will) oder bleiben fern.

    Simple, haltbare, zuverlässige, wirtschaftliche (und damit auch "nachhaltige") Autos gibt es nämlich schon – leider nur noch gebraucht. Aber das merken immer mehr Leute.

    Und eine Kiste, deren Bedienung man nicht versteht und bei der einem zig Screens ins Gesicht strahlen bis die Augen schmerzen, wollen auch deutlich weniger Kunden als die Marketingstrategen wahrhaben wollen.

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