Napoleons Russland-Armee: Von Krankheitserregern geschlagen

Was verursachte die Katastrophe beim Russland-Feldzug von Napoleon Bonaparte im Jahr 1812? Neueste Forschungen zeigen, dass nicht Kälte oder Angriffe, sondern Krankheitserreger, teilweise von Flöhen übertragen, die Soldaten dezimierten.

Worum geht es beim Russland-Feldzug Napoleons?

Aus dem Geschichtsunterricht der Schule war mir noch bekannt, dass Napoleon Bonaparte mit einem großen Heer in die Schlacht gegen Russland zog, dann aber vernichtend geschlagen wurde.

Ich habe dann genauer nachgeschaut und die Wikipedia hatte Daten: Der Russland-Feldzug von Napoleon Bonaparte fand im Jahr 1812 statt. Der französische Kaiser zog mit 500.000 Soldaten unterschiedlicher Nationalitäten gegen Russland und konnte sogar in Moskau einmarschieren. Die Wikipedia hält Daten über die gigantischen Herausforderungen zur Versorgung der Soldaten und des Trosses bereit.

In Moskau legten die dortigen Bewohner Brände, die Napoleon schließlich am 19. Oktober 1812 zum Rückzug zwangen. Das Heer zog sich Westen in Städte wie Wilnius etc. zurück. Der Rückzug geriet zum Desaster, bei dem zahlreiche Soldaten ohne Kampf starben. Im Dezember 1812 lebte nur noch ein Bruchteil der ausgezogenen 500.000 Soldaten. Ärzte notierten, dass die Soldaten an Hunger, Kälte und Krankheiten starben. Die Ärzte dokumentierten Fieber, Durchfälle, Ruhr, Lungenentzündungen, heißt es in diesem Artikel der Welt.

Erkenntnisse über Krankheiten

Aber was dezimierte Napoleons Armee nun genau, speziell, wenn es um Krankheiten geht? Das US-Magazin Arstechnica hat in diesem Artikel neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aufgegriffen. Dort heißt es, dass von den im Sommer 1812 etwa 615.000 gegen Russland ausgezogenen Männern nur etwa 110.000 lebend in die Heimat zurückkehrten.

Etwa 100.000 der Opfer starben im Kampf, während bis zu 300.000 an einer Kombination aus der bitteren Kälte des notorisch harten russischen Winters, Hunger und Krankheiten starben. Wissenschaftler diskutierten, welche Krankheiten wohl für diese Katastrophe verantwortlich waren.

Neue DNA-Analysen der Überreste einiger Soldaten, die aus einem 2001 in Vilnius gefundenen Massengrab stammten, brachten Klarheit. Laut einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht wurde, konnten insbesondere zwei Krankheitserreger nachgewiesen werden.

Der Artikel in der Welt beschreibt plastisch an Hand eines Berichts eines Zeitzeugen (Franz Röder, Offizier der hessischen Leibgarde), welchen Strapazen die Männer ausgesetzt waren. Der Artikel fasst auch die neuesten Erkenntnisse der DNA-Analyse von Funden aus dem Massengrab in Vilnius zusammen. Es müssen harte Zeiten gewesen sein.

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