Es ist Juni, die ersten Frühsommertage locken mit massig Sonne nach draußen. Bei mir im Garten blüht und grünt es. Besonders die Mohnblumen, die meine Frau gesäht hat, stehen seit ca. 2 Wochen in schönster Blüte. Da bin ich öfters mit der Kamera unterwegs. Vor einigen Tagen ist mir ein besonderer Schnappschuss gelungen – die Blüten des Klatschmohns, die gerade geöffnet wurde, aber noch eine Haube aus den beiden Deckblättern hatten. Und da drauf noch ein Marienkäfer. Und als wir Anfang Juni 2021 durch die Pfalz in Richtung Karlsruhe unterwegs waren, haben mich die Hänge voller Klatschmohn an den Rändern der Autobahn begeistert. Habe da aber keine Fotos gemacht.
Ich kannte die Mohnblumen nur als Klatschmohn von den Getreidefeldern meiner Eltern sowie von diversen Randstreifen unserer Wiesen. Wenn man eines dieser roten Blütenblätter abzupfte, zu einem kleinen Ballon faltete, und dann auf dem Arm aufstupste, gab es einen kleinen Knall von der entweichenden Luft. Das Klaschmohngeräusch haben wir als Kinder immer probiert. Dass es auch ein altes Liebesorakel ist, habe ich erst beim Schreiben dieses Texts in diesem Artikel gelernt. Bei uns mussten die Margeriten dran glauben, da zupfte es sich länger …
Mohnblumen bei ins im Garten
Gut, diese Zeiten sind vorbei. Nun beobachte und fotografiere ich die Mohnblumen bei ins im Garten. Einige Exemplare des Pseudo türkischen Mohns (Papaver pseudo-orientale) müssen wohl auch dabei sein. Da hat es Blütenstängel mit groß geöffneten roten Blüten, die sich abends wieder schließen. Da gibt es Stängel, wo die Blütenblätter abgefallen sind und nur noch der Fruchtstand mit der Samenkapsel reifen kann. Und es gibt noch die Kapseln, deren Blüten sich nicht geöffnet haben.
Ich dachte immer, die Deckblätter öffnen sich an der Spitze, so dass diese am Stängel anhaften und später nach unten abfallen – so wie bei Artischocken. Aber weit gefehlt – als ich kürzlich eines Morgens durch den Garten streifte, waren da zwei Mohnblüten, die ein grünes Häubchen hatten.
Frisch geöffnete Mohnblume mit Haube, 10.6.2021, 7:14 Uhr
Das obige Bild zeigt genau diese Szene, hat schon etwas besonderes und ich haben an diesem Morgen wieder was neues gelernt. Als ich dann die Bilder heute nochmals anschaute, fiel mir noch eine Besonderheit auf, die ich beim Fotografieren nicht bemerkt hatte.
Frisch geöffnete Mohnblume mit Haube und Marienkäfer, 10.6.2021, 7:14 Uhr
Auf dem Deckblatt, welches Haube auf der Mohnblüte thronte, saß ein keiner Marienkäfer (obiges Foto). Das hat mir dann schon gefallen, denn dieses Glück hat man ja eher selten. Von daher wünsche ich einen schönen Start in die Woche.
Wie man Mohnblumen pflegt – gut, meine Frau hat nur Samen ausgestreut – lässt sich hier nachlesen. Und auf dieser Seite erfährt man, dass der Klaschmohn, wegen der in allen Pflanzenteilen enthalten Alkaloide, schwach giftig ist. Weiteres wissenswertes um den Klatschmohn findet sich hier.
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Mit dem Klatschmohn kann man auch eine schöne Prinzessin basteln. Wenn die Blüte gerade ganz heraus ist und man es ein bisschen in die Länge zieht und den Stiehl oben mit den Fingernägeln so abzwickt, daß noch ca. 5 mm stehen bleiben. Dann von einer reiferen Blüte die Samenkapsel unten bündig abzwicken. Die kann man dann auf den Stielstummel draufstecken. Zusammen mit den auch verbleibenden grünen Deckblättern sieht das mit ein bißchen Fantasie wie eine Prinzessin mit einem aufgebauschten langen roten Rock aus. Wir hatten als Kinder da immer eine Freude daran. Kannst es ja deinen Enkeln mal vorführen ;-)
Übrigens, schöne Bilder :)
Eine kleine Auswahl der letzten Tage. Die Blume kenne ich nicht; vermutlich eine …wurz. Dann wäre es auch eine Orchidee
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Ein Frosch
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Eine Eidechse
https://share-your-photo.com/img/fcfac794c2.jpg
Sonnenaufgang, Sonne spitzelt gerade heraus
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Jetzt weiß ich, es ist eine Schwertlilienart.
Wikipedia liefert: Verschiedenfarbige Schwertlilie (Iris versicolor). Diese Art kommt im gemäßigten bis kühlen, östlichen Nordamerika von Virginia und Wisconsin bis ins südöstliche Manitoba und Neufundland in Sümpfen und an Gewässerufern vor. Sie gilt als „Weideunkraut". In Deutschland gilt sie als eingebürgerter Neophyt. Hier kommt sie in nährstoffreichen Gewässern in Südost-Deutschland vor.
Also hat sie es auch in den Südwesten geschafft. Die stand auch mutterseelenalleine in der Gegend rum. Sonst weit und breit keine andere.