Astronomen vermuten, gestützt auf neueste Forschungen, dass wir möglicherweise in einer riesigen kosmischen Leere leben. Eine große Blase mit einem Durchmesser von 2 Milliarden Lichtjahren, die zwar die Milchstraße und weitere Galaxien enthält, aber trotzdem – im Vergleich mit anderen Regionen – als "große Leere" angesehen werden muss.
Bisher gab es eine zentrale Annahme der Kosmologie, dass Materie gleichmäßig über das Universum verteilt ist. Daran wird nun gezweifelt. Ich bin über nachfolgenden Tweet auf diesen Sachverhalt gestoßen, der das Ganze ziemlich gut zusammenfasst.
Eine neue Studie legt nahe, dass sich die Erde und die Milchstraße in einer riesigen kosmischen Leere, die sich über 2 Milliarden Lichtjahre erstreckt, befinden könnten – einer Region mit weit weniger Materie als im Durchschnitt des Alls.
Dabei ist die Milchstraße eine riesige Ansammlung von Sternen, die seinerseits Mitglied des sogenannten Laniakea-Superclusters sind. Der Laniakea-Supercluster ist eine Struktur im Universum, ein lokaler Groß-Supergalaxienhaufen, der etwa 100.000 Galaxien, darunter die Milchstraße, besteht. Die Struktur hat einen Durchmesser von ca. 520 Millionen Lichtjahren, wie ich im Beitrag Schön und traurig: Milchstraße nur ein Pünktchen im Laniakea-Supercluster berichtete.
Forscher vermuten, dass es 100-mal wahrscheinlicher ist, dass wir in einer kosmischen Blase leben, die als "kosmische Leere" bezeichnet wird, als in einer Region mit durchschnittlicher Dichte der Materie. Bestätigt sich diese Entdeckung, könnte sie unser Verständnis des Kosmos und unseres Platzes darin neu gestalten.
Dies könnte helfen, die Hubble-Tension, also die Diskrepanz zwischen der Geschwindigkeit, mit der sich das Universum ausdehnt, wenn man es anhand des frühen Universums misst, und der Geschwindigkeit, mit der sich nahegelegene Galaxien ausdehnen, zu erklären.




