Der Medizintechnikanbieter Abbott wird weltweit Hundertausende Herzschrittmacher überprüfen und die Geräte mit einem Software-Update versehen. Dies betrifft auch deutsche Patienten.
Es handelt sich um Modelle des Herzschrittmacher-Herstellers St. Jude Medical, der durch einen Zusammenschluss jetzt zu Abbott gehört. Der Grund für das Software-Update liegt in der Gerätesicherheit.
In verschiedenen Herzschrittmachermodellen des Herstellers St. Jude Medical bestehen erhebliche Sicherheitslücken. Es besteht die Gefahr, dass Hacker die Geräte per Funk manipulieren und so die Träger in Gefahr bringen könnten.
Konkret gibt man die (theoretische) Möglichkeit an, dass Hacker den Herzschrittmacher mit ständigen Fernabfragen beaufschlagen, so dass sich die Batterielaufzeit des Geräts verkürzt.
In Deutschland sind wohl um die 13.000 Patienten betroffen, wie der MDR hier berichtet. Die Überprüfung und das Einspielen des Software-Updates erfolgt dabei im Rahmen der nächsten Nachsorgeuntersuchung. Alternativ kann die Überprüfung des Batteriestatus ein Patientennähe durch den betreuenden Arzt erfolgen.
Über den Fall hatte ich bereits vor einigen Tagen im IT-Blog im Beitrag Cyber-Sicherheit 31. August 2017 berichtet. Beim IT-Magazin heise.de finden sich einige technische Erklärungen zum Problem. Ein Abriss der Thematik lässt sich auch in der Süddeutsche Zeitung nachlesen. Generell steht es um die Sicherheit von Medizinprodukten und speziell Herzschrittmachern schlecht, wie ich im IT-Blog im Beitrag Sicherheitslücken in Herzschrittmacher & Insulinpumpen berichtete.