Dass Elektrofahrzeuge mit Lithium-Ionen-Akkus ein Brandrisiko darstellen, ist Insidern bekannt. In München ist jetzt ein solcher Brand ziemlich tragisch ausgegangen. Zehn Verletzte in einem Wohnhaus und ein Großeinsatz der Feuerwehr.
LiIo-Akkus sind eine Gefahr!
Die LiIo-Akkus der Elektro-Tretroller speichern schon eine höhere Energiemenge als die Pendants in Smartphones. Bei Smartphones sind Brände bekannt, die durchaus Schäden in Wohnungen oder in Fahrzeugen verursachten. In einem Video aus Austin, Texas, USA, ist zu sehen, wo 23 auf einem Anhänger abgestellte Scooter durch einen Brand zerstört werden.
Da bin ich aber nicht sicher, ob es eScooter oder Elektro-Mopeds waren. Im Artikel Risiko: eScooter-Akku entzündet sich in Dresden hatte ich über einen Brand beim Laden eines eScooters berichtet. Der war im Mai 2019 in einem Hotel ausgebrochen – und Ende Juli 2019 brannte eine Lagerhalle in Willich am Niederrhein ab. In der Halle waren E-Scooter gelagert. Die Brandermittler des KK 1 gehen davon aus, dass das Feuer durch eine Selbstentzündung der Lithium-Ionen Batterien entstanden ist. Im Beitrag findet sich auch ein Video einer Raumüberwachungskamera, der einen Akku-Brand eines eScooters in einem Wohnraum zeigt – ziemlich dramatisch.
Brand in einem Wohnhaus in München
Jetzt hat es am gestrigen Mittwoch ein Wohnhaus in München getroffen, wo ein eScooter in einer Wohnung Feuer fing. Der nachfolgende Tweet zeigt ein Foto des Wohnhauses, welches den Zimmerbrand und die aus dem Fenster an der Fassade hochschlagenden Flammen zeigt.
Beim Laden fing ein E-Scooter-Akku plötzlich Feuer. Das löste in #München (D) einen Grosseinsatz der Feuerwehr aus. Ergebnis: 10 Verletzte und 200'000 Euro Sachschaden. #News #EScooter #Deutschland https://t.co/QS706dEz53
— Nau (@nau_live) September 19, 2019
Die Berufsfeuerwehr München musste am frühen Mittwochmorgen wegen des Großbrands ausrücken. Der Wohnungsbrand konnte zwar binnen etwa 30 Minuten gelöscht werden. Allerdings mussten 93 Bewohner des neunstöckigen Mehrfamilienhauses evakuiert werden. Zehn Personen erlitten dabei leichte Rauchgasvergiftungen und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Brandursache war wahrscheinlich ein privater eScooter, der im Kinderzimmer aufgeladen wurde. Die Akkus im Fahrzeug scheinen sich beim Ladevorgang schlagartig entzündet zu haben. Der entstandene Sachschaden wird auf 200.000 Euro geschätzt. Die Wohnung, in der der Brand stattfand ist unbenutzbar – die Bewohner der restlichen Wohneinheiten konnten wieder in die Räume zurückkehren – wobei einige aber wohl deutlichen Brandgeruch aufweisen dürften.
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