Nachdem die Frühlingssonne schon ein paar Tage lang die Natur sprießen ließ – auch wenn es noch kalte Nächte gab – werden die Tage länger und es wird wärmer. Zeit, beim Auto von Winterreifen auf Sommerreifen umzusteigen.
Es gibt zwar Leute, die das ganze Jahr mit Winterreifen unterwegs sind. Das ist aber keine wirklich gute Idee, da Sommerreifen in der heißen Jahreszeit wesentlich kostengünstiger und vor allem auch deutlich sicherer sind. Von Auto Teile Unger (A.T.U.) habe ich gerade folgende Tipps bekommen, warum der Umstieg lohnt.
Mehr Grip und kürzerer Bremsweg
Sommer- und Winterreifen unterscheiden sich wie Tag und Nacht: Lauffläche, Profil und Gummimischung sind jeweils passgenau auf die Anforderungen der entsprechenden Jahreszeit zugeschnitten. Der Sommerreifen punktet bei steigenden Temperaturen mit einem deutlich besseren Grip, einem exakteren Lenkverhalten und insbesondere mit einem kürzeren Bremsweg: Bis zu 16 Meter weniger waren es bei einem ADAC-Vergleichstest bei 100 Stundenkilometern und hochsommerlichen Temperaturen. 16 Meter, die im Ernstfall über Leben oder Tod entscheiden können.
Weniger Kraftstoff und weniger Verschleiß
Wer am Reifenwechsel spart, spart an der falschen Stelle. Winterreifen verschleißen bei hochsommerlichen Temperaturen viel schneller. Sommerreifen haben dank ihres geringeren Anteils an Naturkautschuk bis zu 20 Prozent weniger Abrieb. Außerdem ist hier der Rollwiderstand geringer. Damit reduziert sich auch der Spritverbrauch um bis zu fünf Prozent. Mit der richtigen Bereifung schont der Fahrzeughalter also nicht nur seinen Geldbeutel, sondern tut auch der Umwelt etwas Gutes.
Ganzjahresreifen – Lösung oder Kompromiss?
Die vielfach angebotenen Ganzjahresreifen sind durchaus eine Alternative für Wenigfahrer in Regionen mit moderaten Wetterverhältnissen. Eine perfekte Lösung sind sie aber nicht. Beim Bremsen, in Kurven oder Ausweichmanövern wird dem Reifen sehr viel abverlangt. Diese Anforderungen bleiben jedoch über das Jahr gesehen nicht gleich, sondern verändern sich mit der Temperatur beziehungsweise mit dem jeweiligen Zustand der Straße. Daher gibt es allein schon aus physikalischen Gründen auch keinen Reifen, der für Hitze und Nässe genauso gut geeignet ist wie für Eis und Schnee.
Anmerkung: Als Wenigfahrer im Flachland habe ich mir aber den Luxus der Ganzjahresreifen gegönnt. Zumal der Reifenwechsel durch die neue Drucksensoren nur von der Fachwerkstatt erledigt werden kann.
Mehr Profil gegen Aquaplaning
Vor dem Wechsel überprüft die Werkstatt die Reifen auf offensichtliche, aber auch auf verdeckte Schäden und misst die Profiltiefe. Je weniger Profil, desto länger der Bremsweg – vor allem auf nasser Fahrbahn. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Wegen des Risikos für Aquaplaning empfiehlt der ADAC jedoch mindestens drei Millimeter Profiltiefe für Sommerreifen.
Vorsicht Unwucht!
„Zu einem Reifenwechsel gehört immer auch das korrekte Auswuchten der Räder", betont Friedrich. Hat das Rad eine Unwucht, setzt es eine unglückselige Kettenreaktion in Gang. Dabei werden nicht nur Reifen, Stoßdämpfer und Radlager beschädigt, der Reifen überträgt seine Unwucht auch auf das Fahrwerk und die Lenkung. Klassische Folge ist ein flatterndes Lenkrad und ein vibrierendes Fahrzeug – typischerweise zwischen Tempo 80 und 120. Was für den Fahrer oft nur unangenehm oder lästig ist, kann beim Ausweichen mit hoher Geschwindigkeit auf nasser Fahrbahn schnell gefährlich werden.
Rechtzeitig an den Wechsel denken
Die altbekannte Faustregel „Winterreifen von O bis O" – also von Oktober bis Ostern – dient nur als grober Anhaltspunkt. Wer bereits frühzeitig wechselt, profitiert von günstigen Vorsaisonpreisen und kurzen Wartezeiten in der Werkstatt. Dort kann man auch gleich für wenig Geld die Winterreifen sachgemäß einlagern lassen und sich so das mühevolle Schleppen der Räder in den Keller ersparen.