Vor 56 Jahren: Die Menschzeit landet auf dem Mond

Heute ist ein historisches Datum, vor genau 56 Jahren, am 21. Juli 1969 (deutscher Zeit, oder 20. Juli 1969 US-Zeit), landeten die ersten Menschen, der inzwischen verstorbene US-Astronaut Neil Armstrong, und sein noch lebender Kollege Buzz Aldrin, erfolgreich auf dem Mond.

Erinnerung an dieses Ereignis

Ich bin über nachfolgenden Post auf Facebook an das Ereignis erinnert worden, und habe sofort geschaut, was Buzz Aldrin dazu meint.

Mondlandung 1969

Nachfolgender Post von Buzz Aldrin auf der Plattform X erinnert ebenfalls an dieses historische Ereignis, das Aldrin als einer der zwei ersten Menschen auf dem Mond mit gestaltet hat. Aldrin gibt korrekt das Datum der Mondlandung als 20. Juli 1969 an – da wir aber in Deutschland weiter östlich leben, war hier bereits der 21. Juli 1969.

Erste bemannte Mondlandung 1969

Mein Blog-Beitrag Vor 50 Jahren: Mondlandung der Amerikaner gibt einige der Daten wieder. Ich selbst bin "Zeitzeuge" dieses historischen Ereignisses – damals war ich gerade 14 Jahre alt geworden, ging im letzten Jahr zur Volksschule, um wenige Wochen später in eine Elektro-Lehre zu starten. Ich habe die Mondlandung, die Live-Kommentierung von Professor Heinz Haber sowie die verwackelten Bilder von der Kamera auf dem Mond mit brennendem Interesse verfolgt.

Und ich wollt nach den Sternen greifen …

Hat in mir den Wunsch geweckt, vielleicht doch wie Wernher von Braun mal Raketen zu konstruieren, die zum Mond und weiter ins All fliegen – so wie andere Jungs träumten, Rennfahrer oder Lokomotivführer zu werden. Nun ja, mit 8 1/2 Jahren Volksschule waren das hochfliegende Träume.

Aber, wie so oft im Leben, gibt es Wendungen und Irrungen. Im Beitrag Der Jung soll was anständiges lernen habe ich skizziert, dass ich nach einer Lehre zurück zur Schulbank ging, den zweiten Bildungsweg sowie ein Ingenieurstudium erfolgreich absolvierte. Im Beitrag Wie ich "fast" am Nobel-Preis vorbei geschrammt wäre … habe ich mit einem Augenzwinkern sogar ein Geschichtchen aus dem Studium zum Besten gegeben, welches zeigt, was aus mir hätte werden können.

Aber ich bin dann voller Begeisterung als junger Ingenieur in der Luft- und Raumfahrttechnik (nicht bei Erno, aber bei VFW-Fokker in Bremen) gelandet. Ich drücke es mal so aus: Ein zweiter Wernher von Braun bin ich nicht geworden, auch wenn ich Rechenschieber (schon als Lehrling) bedienen und technische Zeichnungen erstellen konnte. Man ließ mich einfach nicht so wie ich gekonnt oder gewollt hätte.

So habe ich nach nicht einmal zwei Jahren meine Habseligkeiten gepackt und bin in die Großchemie gewechselt, wo ich die damals echt heißen Scheiß in Form von Mikroprozessor-Systeme programmiert und meine IT-Kenntnisse von der Pike auf gelernt habe.

Danach war es mit dem Traum vom Lokomotivführer, Raketenentwickler oder was weiß ich was, definitiv vorbei. Nach 12 Jahren in diesem Unternehmen, in dem ich "nur mal 3 Jahre arbeiten wollte", kam der Wunsch "schnell reich und berühmt zu werden" auf. Ich habe meine Stelle im unteren Management, die mich sogar bis nach Japan führte (siehe Mein Japan-Blog) an den Nagel gehängt, um Schriftsteller zu werden.

Hatte "verheerende Folgen", wenige Jahre nach meinem Abgang gab es den letzten Arbeitgeber so nicht mehr. OK, Scherz beiseite, diese Entwicklung hatte ich kommen sehen. Aber die Software, die ich so Mitte der 80er Jahre des vorherigen Jahrhunderts dort konzipiert hatte und mit meinem Team entwickeln ließ, ist noch heute im Einsatz (habe ich von einem ehemaligen Mitarbeiter bei der Beerdigung eines weiteren Ex-Mitarbeiters vor wenigen Monaten erfahren). Diese Software lief sogar in einem japanischen Werk meines Arbeitgebers. Diesbezüglich also ein schöner Erfolg (auch Maschinenbau-Konstruktionen, die ich beim ersten Arbeitgeber für den Flugzeugbau entworfen habe und fertigen ließ, waren 25 Jahre im Einsatz) – was mich schon ein bisschen stolz macht.

Tja, der Rest ist a bisserl schief gegangen. Reich und berühmt bin ich als Schriftsteller nicht geworden, auch wenn es so um die 300 Computer-Titel (teilweise international verlegt) und zahlreiche Zeitschriftenartikel geworden sind. Aber ich kann auf ein wahnsinnig spannendes Berufsleben zurückblicken, und die Familie ist von der Schreiberei auch immer satt geworden. Einige Schnipsel meiner beruflichen Reise finden sich in den Blog-Beiträgen Lebenslinien: Muurejubbel-Podcast mit Günter Born als Gast und Jubiläum: 28 Jahre Gesamtkunstwerk »Günter Born – ohne Sohn« – waren wilde Zeiten und wir wollten (wieder) die Sterne vom Himmel holen.

Tja, und nun sitze ich alt und grau geworden, als Blogger, am Lagerfeuer, blicke auf das Leben zurück und erzähle den Enkeln vielleicht mal die Geschichten aus dem Kartoffelkrieg. Da kannst Du sehen, was die erste Mondlandung für Folgen hatte. Statt in die Fußstapfen von Vater zu treten und Kartoffel anzupflanzen, wollte ich nach den Sternen greifen und bin als Blogger, der dieses Internet mit sinnlosen Geschichten voll schreibt, gelandet.

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