Skurrile Begebenheit, mit der sich die Verwaltung der Stadt Malmö in Schweden herum schlägt. Die haben 2.000 Gläser Nutella zu viel und wissen nicht, wie sie das Zeug entsorgen können.
Es gibt so Tage, da tauchen Probleme auf, die eigentlich nicht sein müssten, es sei denn es steht in Verbindung mit einer Behörde. Lebensmittelinspektoren der Umweltbehörde in Malmö stießen laut einem Bericht der Zeitung Sydsvenskan (Artikel hinter einer Paywall) bei einer Kontrolle in einem Lager im vergangenen Sommer zufällig auf 2.260 Gläser Nutella.

Nutella-Gläser von Malmö; Screenshot Zeitungsartikel
Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen war die Herkunft der Schokoladen-Haselnuss-Creme nicht rückverfolgbar. Die Ware darf daher in Schweden nicht verkauft werden, und wurde eingezogen.
Normalerweise wird so etwas dann einfach entsorgt. Und da begann für die Umwelt das Problem, denn laut schwedischem Gesetz darf die Behörde die Gläser nicht entsorgen, bevor sie geleert wurden.
Arvid Nordland, Abteilungsleiter bei der Umweltbehörde in Malmö, sagt gegenüber Sydsvenskan (laut diesem englischen Artikel), dass ihnen die Voraussetzungen und Räumlichkeiten fehlen, um die Gläser zu leeren. Sie kennen auch niemanden, der diese Gläser leeren könnte.
Und jetzt kommen wir zum Beamten-Mikado in der Behörde: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Nordland sagt: "Wir könnten eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Aber dann müssten wir selbst die Ausnahmegenehmigung bearbeiten, und wir können uns keine Ausnahmegenehmigung erteilen." Die Behördenleitung sitzt jetzt in einer Zwickmühle.
Wie löst man das Beamten-Mikado auf? Die Behörde möchte, dass die Gesetzgebung überprüft wird, und wird nun eine Petition an die schwedische Regierung schicken. Die Medien hier und hier haben deutschsprachige Artikel mit einigen ergänzenden Informationen veröffentlicht. Einfach irre, was in Behörden abgeht.




Könnte in Deutschland genauso passieren.
Nicht ganz, bei uns zulande wird so Vernichtungsware an eine Speiseresteverwertung übergeben. Die holen dann solche Paletten mitm LKW ab und bringen das samt Verpackung zu einer Biogasanlage… Dort werden die Gläser einfach in die Vorzerkleinerung gegeben.
Am Ende wird aus den Gärresten Glas und Kunststoff aussortiert. :)