Himmelstreppen-Demonstration eines chinesischen Autoherstellers geht schief

Stop - PixabayEs sollte eine imposante Demonstration eines großen chinesischen Autoherstellers werden. Das Auto im sollte November 2025 bloß "eine Treppe" hoch fahren. Das Ganze ist aber spektakulär schief gegangen und das Auto hat sogar das Geländer einer historischen Treppe beschädigt. Das Ganze ist zum viralen Hit etabliert – ich hatte es schon vor Tagen gesehen – und der Hersteller hat den Spott des Internet oben drauf. Ist sozusagen der Elchtest auf chinesisch geworden.

Erinnerungen an den "Elchtest"

Ich denke, technisch bewanderte Leser und Leserinnen werden mit dem Begriff "Elchtest" noch etwas anfangen können. Es ist ein Fahrdynamik-Test der Autohersteller, bei dem die Fahrstabilität von Pkw geprüft wird. Be Geschwindigkeiten zwischen 50 km/h und 80 km/h wird ungebremst ein Spurwechsel nach links und, nach einer kurzen Geradeausstrecke, ein Spurwechsel nach rechts durchgeführt.

Das Fahrzeug sollte dabei weder ausbrechen noch umkippen. Der Autohersteller Mercedes erlebte 1997 dann bei diesem Test sein Debakel mit einem Modell der A-Klasse. Bei dem in Schweden durch Journalisten durchgeführten Test kippte das Auto schlicht um. Aber Mercedes konnte das Ganze dann durch den Einbau des von Bosch entwickelten ESP in das Fahrzeug in einen Erfolg verwandeln.

Der Rover-Stunt als Vorlage

In China gibt es den Tianmen Gebirgspass in der chinesischen Provinz Hunan. Eine mit 99 schwindelerregende Haarnadelkurven gespickte 11,3 km lange Straße führt zum Pass. Oben angekommen,  schließt sich eine Treppe mit 999 Stufen, das "Heaven's Gate" oder die "Himmelstreppe"  – ein natürlicher Felsbogen, der in der Mythologie als Verbindung zwischen der sterblichen Welt und der Welt der Götter gilt – an.

Rover auf der Tianmen-Himmelstreppe

Der Autohersteller Rover hatte sich etwas besonderes ausgedacht, um die Leistungsfähigkeit seiner Fahrzeuge zu demonstrieren. Ein Range Rover sollte im Rahmen einer "Dragon Challenge" die Straße und dann die Treppe mit Steigungen bis zu 45 Grad hochfahren. 99 Kurven und 999 Stufen, nichts ist für einen Range Rover Sport unmöglich. Die Challenge ist auf der Jaguar Rover-Seite beschrieben, und das auf YouTube abrufbare Video ist Legende. Vorab war nicht sicher, ob es klappt, aber nach 22 Minuten und 41 Sekunden stand der Hybrid SUV auf der obersten Stufe der Himmelstreppe.

Die chinesischen Hersteller können es auch?

Einer der größten chinesischer Autohersteller, Chery, wollte den eigenen Kunden und womöglich der Welt zeigen, was seine Autos leisten können. Also versuchte ein Fahrer mit einem Chery Icar 03  SUV (Chery Fulwin X3L) ebenfalls die Himmelstreppe hochzufahren.

Chery Fulwin X3L an Himmelstreppe gescheitert

Das Ganze wurde auf Video aufgezeichnet (einfach auf das obige Foto klicken, um das Ganze auf YouTube anzusehen). Das orangefarbene Auto fährt auch wacker die Treppen hoch, aber irgendwann wird es zu steil. Das Fahrzeug gerät auf der 45 Grad Treppensteigung aus der Spur, bleibt stehen und rutscht dann unkontrollierbar rückwärts. Dabei wird das Geländer oder die Leitplanke der Brücke an einer Stelle durch das Heck des SUP beschädigt und stürzt in die Tiefe.

Der chinesischer Autohersteller Chery hat sich entschuldigt, und zugesagt, die beschädigten Teile der Leitplanken oder des Treppengeländers zu reparieren. Nachdem ich das Video vor einigen Tagen auf X gesehen habe, bin ich bei der Recherche zu diesem Beitrag auf diesen englischen Artikel gestoßen, der das Ganze Vorhaben samt scheitern beschreibt. Ein deutschsprachiger Artikel des missglückten Stunts gibt es hier.

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Eine Antwort zu Himmelstreppen-Demonstration eines chinesischen Autoherstellers geht schief

  1. Wolfgang sagt:

    Der Audi-Skischanzentest aufgewärmt.
    Immerhin ist der so alt, dass das chinesische Publikum ihn wohl eher nicht kennt.

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