In deutschen Städten sind sie immer häufiger zu sehen, die eScooter. Vor einigen Tagen wurde ja eine Bilanz nach einem Monat E-Roller gezogen (siehe Ein Monat E-Roller in Deutschland, eine Bilanz). Aber wie praxistauglich sind die E-Roller wirklich?
Kleine Bestandsaufnahme: Ernüchterndes Bild
Aktuell sieht es ja so aus, dass für private Käufer kaum Modelle mit einer allgemeinen Betriebserlaubnis zu bekommen sind (Preise ab ca. 750 Euro aufwärts). Die 300-400 Euro-eScooter auf Amazon oder im Handel haben durch die Bank keine allgemeinen Betriebserlaubnis, sind nicht versicherungsfähig und dürfen im öffentlichen Straßenverkehr nicht benutzt werden.
Damit bleiben die eScooter der Verleiher, die in deutschen Städten zur Miete angeboten werden. Frankfurt, Berlin, Hamburg, München, Köln und einige weitere Städte sind schon dabei. Diese Fahrzeuge entsprechende den Regeln der Elektrokleinstfahrzeugeverordnung und sind auch versichert. In der Praxis gibt es aber Ärger mit diesen Fahrzeugen, weil:
- Diese oft in der Gegend abgestellt werden und dann Fußwege blockieren.
- Oft nicht da verfügbar sind, wo die App den Standort angibt.
- Durch technische Mängel unbenutzbar sind oder von der App nicht angemietet bzw. zurückgegeben werden können.
Der folgende Tweet benennt ein 'First World' Luxus-Problem des deutschen Städters, der an der Praxistauglichkeit schon Zweifel aufkommen lässt.
Ich bin vorhin mit den neuen E-Roller in #Hamburg gefahren und die Dinger sind mega nice. Man einziges Problem damit ist, es kann doch nicht sein das man 45 min ein Roller suchen muss der noch Batterie hat. #roller #escooter
— ♛✞L.F.K✞♛ (@LucaFK) 6. Juli 2019
Weitere Infoschnipsel mit ähnlichen Erfahrungen habe ich in anderen Blog-Beiträgen geschildet (siehe eScooter: Wie schneiden Lime, Tier, Circ, Voi ab?). Aber das sind vermutlich Anlaufschwierigkeiten.
Zwei Tests mit eScootern
Manche Leute sind ganz begeistert von den hippen Fahrzeugen – manche lassen nach einer Probefahrt ihren Frust raus. Mir sind die Tage mehrere Beiträge aufgefallen, wo sich Einzelpersonen oder Redaktionen mit dem Konzept des E-Rollers in Tests auseinander gesetzt haben.
- Das Hamburger Tageblatt hat einen Praxistest gefahren, der leider aber nur für Abonnenten oder nach Anmeldung lesbar ist.
- In der Süddeutschen Zeitung findet sich ein Artikel, wo ein Redakteur die E-Roller einem Praxistest unterzieht.
- Das Göttinger Tageblatt schaut in diesem Artikel in die USA, wo eScooter schon länger in Gebrauch sind.
Interessant fand ich den nachfolgend herausgezogenen Tweet, wo sich jemand 2 Wochen lang einen E-Roller geschnappt und auf seine Tauglichkeit auf dem Land getestet hat.
In #Hamburg, #Berlin oder #Köln gehören #eScooter schon zum Stadtbild. Doch was ist mit den Menschen auf dem Land? Zwei Wochen lang hab ich die E-Roller auf ihre Dorftauglichkeit geprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd. https://t.co/Ai7wTHGwfh@FrauKrone @FahrradClub @VCDeV @ADAC pic.twitter.com/3hgnB0nvwL
— Christian Ströhl (@Chris_Stroehl) 13. Juli 2019
Der Artikel ist nach einer Registrierung abrufbar. So viel sei verraten: Das Ergebnis ist ernüchternd. E-Roller dürften Hipster-Spielzeug bleiben, zumal die Reichweiten für eine Akku-Ladung auf dem Land den Fahrer schnell an seine Grenzen bringen. Videos mit jeweils einem Praxistest sind von Galileo und ZDF abrufbar.
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