Eigentlich sollte man annehmen, dass sich die Leute bei Bedarf einen Elektrotretroller kaufen. Es scheint aber Zeitgenossen zu geben, die an abgestellten eScootern von Verleihfirmen nicht vorbei kommen können und diese (nicht zur Ausleihe) mitnehmen – was allgemein als stehlen gilt.
Das ist aber bei Leih-Elektrotretrollern keine so eine sonderlich gute Idee, sind diese Fahrzeuge doch durch die Verleihfirmen mit Anti-Diebstahlmaßnahmen geschützt. Zudem sind die Fahrzeuge mit einer GPS-Positionserfassung ausgestattet, die den Besitzern die Position verraten. Einen solchen eScooter klauen ist alleine aus dieser Sicht schon doof. Dann kann das Fahrzeug nur nach Freischaltung durch die App des Anbieters gefahren werden – das Gerät müsste also umgebaut werden. Und das geklaute Fahrzeug ist für den Dieb oder einen Erwerber wegen fehlender Papiere nicht versicherbar. Die Tage sind mir aber gleich zwei Polizeimeldungen unter die Augen gekommen, wo Diebe gestellt wurden.
(Quelle: Pixabay, kostenlose Nutzung)
Geklauter eScooter in LKW gefunden
In einer Meldung freut sich die Polizei über die gute Zusammenarbeit der Direktionen Bochum und Erlangen. Am 27. März 2020 war ein Lkw-Fahrer (48) mit seinem 40-Tonner in Wattenscheid unterwegs. Im Bereich der Märkische Straße nahm der Osteuropäer drei E-Scooter wahr, die in der Nähe eines Kleidercontainer standen. Wenig später verfrachtete der Mann die Roller in die Staufächer seines Sattelschleppers und setzte seine Fahrt fort.
Nun dauerte es nicht mehr lange, bis die Verleihfirma den Diebstahl der Scooter zur Anzeige brachte und die Ermittlungsarbeit im Bochumer Kriminalkommissariat 34 begann – mit Erfolg! Bei der Auswertung der GPS-Standortdaten kristallisierte sich am 29. März heraus, dass sich das Diebesgut auf dem Rasthof Steigerwald-Süd an der A 3 befinden könnte.
Der Ermittler aus dem KK 34 nahm sofort die Kollegen der Autobahnpolizei Erlangen mit ins Boot und bat um Unterstützung. Die Beamten aus Mittelfranken machten sich mit Herzblut an die Arbeit und kontrollierten einen Lkw nach dem anderen. Schließlich entdeckten die Polizisten die drei E-Scooter in einem Sattelzug, der mit tausenden Rollen Toilettenpapier beladen war.
Die Beamten nahmen den 48-Jährigen zwecks Vernehmung mit zur Wache. Dort gestand er die Mitnahme der Elektroroller ein, weil er angeblich der Annahme war, dass diese entsorgt werden sollen. Glaubt die Polizei diese Geschichte? Eher nicht! Die drei in Wattenscheid geklaute E-Scooter sind von der Polizei in Erlangen sicher gestellt und zurück ins Ruhrgebiet geschickt worden.
Mit der eigentlichen und im Moment so gefragten Ladung (Toilettenpapier) war aber alles in Ordnung. Die Fracht hat ihr Ziel auch erreicht, denn der Mann konnte seine Fahrt nach der Anzeigenaufnahme fortsetzen.
Zweiter geklauter eScooter sichergestellt
Auch die Polizei Nordhausen meldet einen Erfolg in Sachen eScooter-Klau. Anfang April 2020 war ein 55-jähriger Mühlhäuser mit einem geklauten E-Scooter unterwegs. Der Diebstahl flog auf, da der Eigentümer des Scooters, ein Carsharing Unternehmen in Göttingen, das Signal des gestohlenen Elektrofahrzeuges verfolgen konnte. In Mühlhausen endete das Signal. Durch Zeugenhinweise kamen die hinzugerufenen Polizisten auf den nun Tatverdächtigen. Warum und ob er das Fahrzeug in Göttingen geklaut hat, ist noch unklar. Das Carsharingunternehmen erhielt seinen Scooter zurück.
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