Irgendwie scheinen manche Besitzer eines Elektrotretrollers nicht wirklich auf der Höhe der Zeit. Wir haben April, der Stichtag zum Versicherungswechsel war der 1. März und die Leute geraten immer wieder nicht versichert in Polizeikontrollen.
Elektrokleinstfahrzeuge (eScooter) brauchen sowohl eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE, Zulassung des Kraftfahrbundesamts) als auch eine Haftpflichtversicherung, um auf öffentlichen Flächen gefahren zu werden. Die Haftpflichtversicherung gilt für ein Jahr, kostet nur ein paar Euro (siehe Links am Artikelende) und beginnt immer am 1. März eines Jahres.
(Quelle: Pixabay, kostenlose Nutzung)
Man sollte meinen, das wäre für die Leute kein Problem und die versichern ihre Fahrzeuge (eScooter ohne ABE sind nicht versicherbar und dürfen auf öffentlichem Grund nicht gefahren werden). In den letzten Tagen sind mir verschiedene Meldungen der Polizei unter die Augen gekommen, wo Leute ohne Versicherung auf Elektrotretrollern gestoppt wurden.
- In Ulm hat die Polizei am 7. April gegen 8:00 Uhr einen 35 jährigen eScooter-Fahrer mit unversicherten Fahrzeug gestoppt. Das gab eine Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz.
- Auch in dieser Meldung der Polizei Leer von Anfang April 2020 wird ein 41-jähriger Papenburger erwähnt, der Samstags gegen 19:10 Uhr in eine Polizeikontrolle geriet und mit einem nicht versicherten eScooter auffiel.
- In Mülheim an der Ruhr kam es am 8. April gegen 18.30 Uhr zu einem Unfall eines 36-Jährigen auf einem eScooter mit einem PKW. Der eScooter-Fahrer war wohl nach links gefahren und mit dem PKW kollidiert. Bei der Unfallaufnahme stellte sich heraus, dass der eScooter nicht versichert war. Und der Fahrer hatte vermutlich berauschende Mittel konsumiert. Blutprobe und Anzeigen folgten.
- Auch in Bischofferode fiel am 8. April gegen 21.15 Uhr eine eScooter-Fahrerin einer Polizeistreife auf. Am eScooter fehlte das Versicherungskennzeichen – und bei der Kontrolle wurde festgestellt, dass die 19-jährige Nutzerin unter dem Einfluss von Drogen stand. Sie musste mit zur Blutentnahme, der Scooter wurde sichergestellt und die Beamten erstatteten Anzeige.
- Und in München hat die Polizei laut diesem Bericht am Freitag, den 17. April, gegen 17:00 Uhr einen 29-jähriger Mann auf dem Theresienplatz kontrolliert. Das Fahrzeug war ohne Versicherungssschutz, so dass er jetzt eine Anzeige an der Backe hat.
Wenn ein Fahrzeug nicht versichert ist, muss der Fahrer die Kosten anderer Beteiligter bei einem schuldhaften Unfall tragen. Dieser Unfall vom 8. April 2020 in Wildeshausen zeigt die Tragweite. Um 11:50 Uhr kamen sich die 31-jährige Fahrerin des Kleintransporters und die 61-jährige Fahrerin des E-Scooters auf dem Narzissenweg im Kurvenbereich entgegen. Da beide Frauen vermutlich zu weit mittig auf der Fahrbahn fuhren, kam es zum Zusammenstoß der Fahrzeuge. Die 61-Jährige aus Wildeshausen stürzte in der Folge vom E-Scooter und verletzte sich leicht. Eine medizinische Versorgung war nicht erforderlich. Am E-Scooter entstand Sachschaden in bislang unbekannter Höhe. Der Schaden am Kleintransporter wird auf 2.000 Euro geschätzt. In diesem Fall waren die Fahrzeuge versichert und die Versicherung wird die Schadensfrage klären.
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