Wie ich "fast" am Nobel-Preis vorbei geschrammt wäre …

Heute mal eine kleine Geschichte, die schon Jahrzehnte zurück liegt, als ich noch jung und "hungrig" vor meinem Berufsleben stand. So mit einem Augenzwinkern kann ich feststellen, dass ich "damals" (TM) fast am Nobel-Preis vorbei geschrammt wäre. Die Begebenheit fiel mir ein, weil die Tage eine Todesnachricht von Georg Elwood Smith bekannt wurde – der war nämlich Nobel-Preis-Träger und ich stellte fest, das wir quasi am "gleichen Thema" gearbeitet haben – er hat es erfunden und ich habe es genutzt.

Wann wird dir klar, dass Du langsam wirklich alt wirst? Wenn Du (möglicherweise am Lagerfeuer sitzt und) deinen Enkeln Geschichten von früher erzählst. Gut, habe ich noch nicht getan, wenn die Enkel da sind, machen wir kein Lagerfeuer im Garten und verstehen würden die mit 5 Jahren vieles, was Opa erlebt hat, noch nicht.

Aber am Lagerfeuer werden die Geschichten, die über Vergangenheit berichten, immer etwas phantastisch. Die gefangenen Fische werden beim Anglerlatein groß wie Walfische – und als Segler hast Du mit Seeungeheuern unglaublicher Größe gekämpft.

Gut, ich bin weder Angler noch Segler, habe aber eine blühende Fantasie und bin Schreiberling. Und in einem langen Leben begegnet dir so manches, was deinen beruflichen oder sonstigen Weg beeinflusst. Solche Geschichten erzähle ich dann schon mal mit einem Augenzwinkern im Blog (siehe Links am Artikelende).

So hatte ich mal dargelegt, wie ich meine Chance auf Papst in früher Jugend verbeutelt habe (Lebenslinien: Fast wäre ich Papst geworden). Den Enkeln könnte ich auch noch die Geschichte "Wie Opa in Japan reiste und fast nicht wiedergekommen wäre" (siehe Lost in Pampa – ‚Ich helfe Ihnen') erzählen. Aber heute bin ich mal ganz bodenständig, es geht um Erfindungen, Technik, einen jungen Studenten und den Nobelpreis.

Georg Elwood Smith ist tot

Die Nachricht erreichte mich die Tage, der gute Mann ist 95 Jahre alt geworden und am 28. Mai 2025 verstorben. So direkt klingelte auch bei mir nichts, bis ich mal genauer geschaut habe.

Georg Elwood Smith war ein US-Physiker und Nobelpreisträger – was schon etwas besonderes war. Als ich mich mit seinen Daten beschäftigte, war ich über verschiedene Datumswerte und "Übereinstimmungen" ziemlich baff – mehr als Zufall? Geboren wurde Smith am 10. Mai 1930, ich feiere jeweils zwei Tage vorher Geburtstag. Ok, soll vorkommen, was ist daran so besonderes? Nix, aber …

Smith studierte Physik und bekam im Jahr 1959 seinen Titel als Ph.D, im Jahr 1969 erfand er das sogenannte Charge Coupled Device (CCD), ein Bauteil, was heute als Aufnahme-Sensor in jeder Kamera (selbst im Handy) sitzt. 2009 gab es dafür den Nobelpreis – hat der Erfinder verdient.

Als erstes fiel mit auf, das bei den oben genannten, bedeutenden Jahreszahlen immer die 9 am Ende vorkam. Zudem war der Mann Physiker – welch Zufall, ich selbst habe Physikalische Technik studiert und im Jahr 1979 mit einem Diplom als Ingenieur abgeschlossen. Sappralot, wieder eine 9 am Ende der Jahreszahl, da muss doch was zu biegen sein.

Ein junger Student und ein Fotosensor

Und dann fiel mir die Geschichte wie Schuppen aus den Haaren vor die Füße – das kann doch kein Zufall sein, das ist Schicksal. Im Jahr 1979 stand ich als junger Student vor der Aufgabe eine Diplom-Arbeit zum Studienabschluss anzufertigen. Der von mir befragte Dozent bot mit eine Diplomarbeit in einem Umweltinstitut in der damaligen Kernforschungsanlage Jülich an.

Dort wurde versucht, die Luftverschmutzung samt Konzentrationen von Schwefeldioxid und anderen Schadstoffen in der Atmosphäre zu messen. Es gab eine auf Lichtstrahlen basierende Messeinrichtung, die auch funktioniert. Beim Studienthema sollte ich aber nachweisen, dass und wie ein Fotosensor zur Messung verwendet werden konnte.

Es war ein kleiner Chip, der 256 nebeneinander angeordnete Fotodioden aufwies und somit Lichtstrahlen auswerten konnte. Dieser von mir 1979 verwendete Chip war 10 Jahre vorher, nämlich in 1969, von Georg Elwood Smith erfunden worden. Und einige Jahre später, 2009, gab es dafür einen Nobelpreis.

Junge, Junge, wenn Du diese Geschichte am Lagerfeuer noch etwas zurecht biegst und ausschmückst, kommst Du zum Schluss, dass du sozusagen "aus Versehen", haarscharf am Nobelpreis vorbei geschrammt sein musst. Ok, Spaßbremsen meinen "kanpp vorbei ist auch vorbei" – und ich habe ja nichts erfunden, sondern nur untersucht. Wasserträger muss es aus geben, und etwas Augenzwinkern ist bei meiner Geschichte ja auch dabei.

Ach ja, das Abenteuer meiner Diplomarbeit, wie ich fast dran gescheitert wäre, denn die Elektronik mit dem Chip ging kaputt – und es gab damals weltweit nur sechs dieser Chips – und dann doch einen grandiosen Abschluss hingelegt habe, was meinen späteren beruflichen Lebensweg mit geprägt hat, habe ich drüben im IT-Blog im Artikel CCD-Erfinder Georg Elwood Smith mit 95 Jahren verstorben aufgeschrieben. Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben – und ich kann auf einen spannenden Berufsweg von über 50 Jahren mit vielen Anekdoten zurückblicken. Stoff, für viele Geschichten am Lagerfeuer … und nun sind die Enkel eingeschlafen.

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