Es gibt eine 'Empfehlung' für Kommunen im Hinblick auf die Genehmigung des E-Tretroller-Verleihs in Städten. Die Verleiher sollen die Fahrzeuge an den Stadträndern aufstellen, damit Interessenten diese dort für Fahrten ausleihen können.
Es ist immer der gleiche Zwist: Die Verleiher von E-Tretrollern stellen ihre Fahrzeuge an den städtischen Brennpunkten und Touristen-Hotspots auf. Dort avancieren die abgestellten eScooter zur Plage für Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer. Der nachfolgende Tweet skizziert die Situation für Bochum.
Das Gebiet, das @tierscooters in #Bochum mit den #eScooter s abdeckt ist grob gesagt der Innenstadtbereich mit einigen Ausläufern. Wie im Süden dem Ehrenfeld. #boEhrenfeld pic.twitter.com/mGyX5PSrVH
— Jens Matheuszik (@JensMatheuszik) August 27, 2019
Andererseits steht der interessierte Mensch, der einen eScooter an seinem Stadtrandbahnhof für die Fahrt nach Hause mieten will, vor einem fehlenden Angebot – es gibt dort keine E-Tretroller zum Ausleihen. Das kann zu extrem skurrilen Situationen führen, wie der nachfolgende Tweet für Essen zeigt.
Diese Frage habe ich mir ebenfalls schon gestellt @anneschuessler Gibt es dafür eine gute (!) Erklärung @limebike @Essen_Ruhr ? Arbeitsplatz in 45136 aber Roller nur im Stadtkern 45127 erlaubt? #EScooter #ERoller #lime https://t.co/loABV5pWf7
— Gretel (@bimmelbommel01) August 27, 2019
Hier müssen Städte und die Verleiher von eScootern dringen umdenken. Die Fahrzeuge müssen auch dahin, wo die Leute die für die allseits propagierte 'Verkehrswende' benötigen.
Empfehlungen für Kommunen: E-Tretroller an die Stadtränder https://t.co/bkKdmJIuQs #EScooter #EScooter
— heise online (@heiseonline) August 29, 2019
Ende August 2019 kam vom Städtetag und Gemeindebund nun eine Liste mit "Handlungsempfehlungen", die Kommunen für den Verleih von E-Tretrollern anwenden sollen. Dazu gehört auch, dass Verleihsysteme mit E-Tretrollern eng mit dem öffentlichen Personennahverkehr verzahnt werden sollten: "Je nahtloser die Leihroller in den ÖPNV integriert werden, desto eher besteht die Chance, dass ÖPNV-Kunden diese als neue Option auf der ersten und letzten Meile wahrnehmen", heißt es in den Empfehlungen.
(eScooter, Symbolbild, Quelle: Pexels, Magda Ehlers, freie Nutzung)
Denn das Problem ist, dass in der Peripherie von Großstädten sowie in kleineren Städten derzeit i.d.R. keine eScooter zur Ausleihe verfügbar sind. Damit können eScooter nicht wirklich zur Verkehrswende beitragen und den ÖPNV stärken. Der im Tweet verlinkte heise-Artikel enthält weitere Details zu den Handlungsempfehlungen. So sinnvoll diese aus verkehrspolitischer Sicht sind, die Forderung ist in meinen Augen eine Totgeburt. Bei Regen und Schnee wird kaum jemand das Angebot nutzen. Und für die Verleihfirmen rechnet sich (wenn überhaupt) das Anbieten von E-Tretrollern nur in den städtischen Kernzonen, wo eine halbwegs passable Ausleihfrequenz gegeben ist.
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