eScooter-Verleih kollabiert: Lime-Zahlen vor und nach Covid-19

eScooterDie Coronavirus-Pandemie beutelt auch die Verleiher von Elektrotretrollern gewaltig. War das Modell schon vor dem Ausbruch von Covid-19 wackeling, kollabiert das Ganze jetzt. Ich habe gerade Zahlen vom Anbieter Lime gesehen.

Noch Mitte Dezember 2018 kündigte Lime an, im Jahr 2020 profitabel werden zu wollen – ich hatte einige Informationen und Gedanken, was das heißt, im Artikel Lime: eScooter-Verleih in Deutschland angeblich 'profitabel' veröffentlicht. Aktuell kollabiert der Markt für die Elektrotretroller-Verleihfirmen durch die Coronavirus-Krise aber regelrecht.

E-Tretroller zur Ausleihe
(eScooter, Symbolbild, Quelle: Pexels, Magda Ehlers, freie Nutzung)

Bloomberg hat zum 22. März 2020 in einem Artikel das Thema aufgegriffen und zeigt am Beispiel des US-Verleihers Lime auf, wie das Geschäftsmodell in den letzten Tagen quasi kollabiert ist.

  • Am 14. März beispielsweise verzeichnete Lime nach internen Dokumenten weltweit etwa 147.000 Fahrten mit eScootern.
  • Drei Tage später kamen die Ausgehbeschränkungen in den Städten Europas, und die Zahl der Fahrten fiel drei Tage später um fast zwei Drittel auf etwa 52.000.
  • Paris, welches der größter Markt für Lime war, sanken die Fahrten um 98% auf etwas mehr als 300.

Das hat die Einnahmen von Lime stark schrumpfen lassen. Innerhalb dieser drei Tage sanken die täglichen weltweiten Bruttoeinnahmen für Rollerfahrten auf nur 192.593 Dollar, was einem Rückgang um 69% von 617.383 Dollar entspricht.

Lime erwägt eine weitere Reduzierung seiner Belegschaft in den USA um 50 bis 70 Personen (so eine ungenannt bleiben wollende Quelle gegenüber Bloomberg). In den USA dürften die Geschäftseinschränkungen erst in den kommenden Tagen in verschiedenen Bundesstaaten greifen. In diesem Blog-Beitrag lässt sich Lime zu den Sperren in den einzelnen Ländern und zu den geplanten Maßnahmen aus.

Im Januar 2020 verfügte Lime noch über etwa 50 Millionen Dollar in bar. Da aber monatlich etwa 22,5 Millionen Dollar verbrannt werden, schätzt die Quelle von Bloomberg, dass Lime noch etwa 12 Wochen Zeit hat, bevor das Geld ausgeht.

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