Schwere Unfälle mit Elektro-Tretrollern sind an der Tagesordnung. Im Blog-Beitrag möchte ich einen Fall aus den USA aufgreifen, der zeigt, welche Folgen solche Unfälle für die Betroffenen haben. Es geht um einen simplen Zusammenstoß mit einem Auto und einen Todesfall.
Der erste Fall ist mir über einen Tweet unter die Augen gekommen – wobei der in nachfolgendem Tweet verlinkte Artikel so nicht abrufbar ist (hier ist die Version (Link tot) aus dem Google Cache).
A 28-year-old man is making a slow recovery after being in a tragic e-scooter accident.
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.#Boise #escooter #awareness #helmetsaves #liveshttps://t.co/1s0dWWRgfa— The Idaho Advocates (@advocatesidaho) September 9, 2019
Die Geschichte ging am 7. September 2019 an die Presse, weil das Unfallopfer hofft, dass Dritte vor den Risiken der eScooter gewarnt werden.
Kieferbruch durch Unfall
Am Sonntag (es muss der 1. September 2019) gewesen sein, fuhr der 28-jährige Mann (Jacob Holbrook) mit einem eScooter durch die Innenstadt von Boise (USA). Dabei wurde er von einem entgegenkommenden Auto beinahe gestreift. Als Holbrook versuchte, dem entgegenkommenden Auto auszuweichen, stürzte er mit dem eScooter über den Bordstein. Er stürzte laut Megan Davis, der Freundin von Holbrook, vom E-Scooter.
Dabei zog er sich schwere Verletzungen zu und wurde in eine Klinik verbracht. Die Ärzte stellten fest, dass beide Kiefer gebrochen waren. Eine Seite seines Kiefers war im Grunde genommen ein Trümmerbruch. Die Ärzte mussten ihre ganze Kunst aufwenden, die Frakturen so zu fixieren, dass der Trümmerbruch wieder zu einem festen Kieferknochen zusammen wächst. Auch einige Zähne wurden in Mitleidenschaft gezogen – glücklicherweise gab es keine Kopfverletzungen in Richtung Schädeldecke.
Holbrook wurde letztes Wochenende aus der Klinik entlassen. Aber die nächsten sechs Wochen wird sich Holbrook über flüssige Nahrung versorgen müssen, damit der gebrochene Kiefer heilen kann. Zudem wird er wird für die nächsten fünf Wochen zwischen Boise und Salt Lake City hin und her reisen müssen, um seine Nachuntersuchungen und Behandlungen durchführen zu lassen. Ziemlich dramatische Folgen eines 'kleinen Ausflugs mit dem E-Tretroller'.
Todesfall in Dallas
Noch dramatischer ging ein Unfall mit einem eScooter für den 24 Jahre alten Jacoby Stoneking in Dallas aus. Wie in diesem Artikel berichtet wird, hatte sich der junge Mann um 2:30 Nachts mit dem eScooter des Verleihers Lime von der Arbeit auf den Rückweg gemacht. Kurze Zeit später erhielt ein Freund einen Anruf von Stoneking mit der Nachricht, dass er 'gestürzt sei und den Fuß verletzt habe'. Der Freund bestellte ein Lyft-Taxis, das seinen Freund abholen sollte.
Als der Fahrer um 4:00 Uhr Nachts die Unfallstelle erreichte, war der junge Mann bereits nicht mehr ansprechbar. Er kam zwar noch in eine Notfallklinik, verstarb aber am darauffolgenden Sonntag um 12:41 Uhr.
Die Polizei konnte nur Kratzer und Prellungen an den Händen und unteren Extremitäten der verletzten Person beobachteten. Unfallspuren gab es nur vom Roller. Aber Jack Stoneking, Jacobys Vater, glaubt, dass sein Sohn von einem Fahrzeug angefahren wurde. Wieder ein Beispiel für einen sinnlosen Todesfall und Beleg, wie gefährlich die Fahrzeuge sind – es gibt keine Knautschzone.
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