Eine gute Mischung aus beruflichen und privaten Aktivitäten ist für Arbeitnehmer beiderlei Geschlechts wichtig, um gesund und zufrieden zu bleiben. Interessante Frage: In welchen Ländern Europas ist dieses als Work-Life-Balance bezeichnete Ausgewogenheit am höchsten? Kann es Dänemark, Norwegen oder Schweden sein, die ja als Vorreiter in diesem Bereich gelten – Hygge lässt grüßen (siehe Hygge – das dänische Glücksrezept).
Work-Life-Balance ist ein neumodischer Begriff, der für einen für einen Zustand steht, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang stehen. Auf Deutsch ist der Begriff der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bekannt, wobei das eher ein "gesellschaftlicher Begriff ist", während Work-Life-Balance eher auf der individuellen Entscheidung und der Selbstorganisation im Abgleich mit den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen abzielt.
Die Begriffsbildung Work-Life-Balance stammt aus dem Englischen: Arbeit (work), Leben (life), Gleichgewicht (balance). Beruf, gegebenenfalls auch mehrere Berufstätigkeiten zur gleichen Zeit, Familie, soziale Aktivitäten, Freizeit usw. werden im Zusammenhang mit Verwendung des Begriffs Work-Life-Balance als verschiedene Lebensbereiche („life domains") verstanden, die im Gleichgewicht gehalten werden sollen (life-domains balance) und sich gegenseitig möglichst nicht behindern (geringer life-domains conflict) und sich idealerweise gegenseitig unterstützen (hohe life-domains facilitation).
Der Ausdruck Work-Life-Balance (wie auch life-domains balance) wird auch für das Bestreben verwendet, einen solchen Gleichgewichtszustand zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Wodurch ein Gleichgewicht charakterisiert ist, bleibt bei der Verwendung dieses Begriffs vielfach offen (z.B. bestimmte Verteilung der eingesetzten Zeit, um eine subjektiv ausgewogene Priorisierung der Lebensbereiche zu erreichen).
Für die Zielgruppe dieses Blogs ist das Thema vielleicht nicht mehr so brennend, hat sich der Großteil der Leserinnen und Leser vermutlich größtenteils aus dem Berufsleben verabschiedet. Aber ich fand das Thema spannend, als es mir die Tage auf Twitter in einem Statista-Post unter die Augen kam.
Für mich erstaunlich ist, dass Italien vorne liegt. Der Grund: Der wichtigste Aspekt für eine gute Work-Life-Balance ist laut der Studie die Arbeitszeit.
- In Italien arbeiten nur drei Prozent der Beschäftigten überlang (50 Stunden oder mehr pro Woche).
- In Deutschland liegt der Wert bei vier Prozent – beide Länder liegen damit deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von zehn Prozent.
Die Menschen in Italien bekommen es laut aktueller Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) besonders gut hin, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Auch die dänische Bevölkerung schneidet gut ab, wie der Better Life Index für 2020 zeigt. Für diesen hat die OECD die Balance zwischen Arbeit und Freizeit in den 38 Mitgliedsländern plus Russland, Brasilien und Südafrika untersucht. Demnach schneidet auch Deutschland gut ab.
Die Urheber der Studie schreiben, dass viele Hinweise darauf hindeuten, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Ebenfalls in die Untersuchung mit einbezogen werden Faktoren wie Freizeit, persönliche Zeit der einzelnen Person für sich selbst oder die Beschäftigungsquote von Müttern. Die schlechteste Balance zwischen Arbeit und Privatleben haben laut der Studie die Menschen in Mexiko. (via)
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